Roter Leuchtturm in der schwarzen Eifel

DAUN. Wolfgang Jenssen bleibt an der Spitze der Kreisstadt Daun: Er siegte im Duell mit CDU-Kandidat Robert Lorse und wurde mit 61,3 Prozent in seinem Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent.

Es hat, wie von Wolfgang Jenssen gehofft, für Robert Lorse nicht gereicht für den nächsten Karriereschritt: Als ehemaliger Waldköniger Ortsvorsteher, zweiter und nun erster Beigeordneter der Stadt war er bei der gestrigen Kommunalwahl angetreten, nun das höchste Amt der Stadt zu übernehmen. Aber mit 38,7 Prozent der Stimmen war er weit weg von seinem Ziel, Jenssen abzulösen.Keine Euphorie angesichts des Siegs

Der wiederum hatte wohl nicht ernsthaft gezweifelt an seinem Sieg, aber angesichts des SPD-Ergebnisses bei der Landtagswahl in Thüringen hatte ihm das "politische Umfeld schon etwas Sorgen" bereitet. Für ihn selbst war das Tief für die Sozialdemokraten aber keine Gefahr, denn mit 61,3 Prozent der Stimmen wurde Jenssen für weitere fünf Jahre zum Bürgermeister der Stadt Daun gewählt. Euphorisch wurde er nicht angesichts des Ergebnisses: "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis", erklärte der 61-Jährige im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund ."Bonus hat voll durchgeschlagen"

"Was will man machen", nahm sein Gegenkandidat und erster Stadtbeigeordneter Robert Lorse seine Niederlage mit Fassung. Kenner der kommunalpolitischen Szene hatten ohnehin mit einem klaren Erfolg für Jenssen gerechnet; aber Lorse hatte sich - zumindest in der Öffentlichkeit - immer optimistisch gegeben. "Wenn ich antrete, dann will ich auch gewinnen", hatte der 63-Jährige bei seiner Nominierung verkündet. Im Nachhinein räumte er aber ein, dass "der Bonus des amtierenden Stadtbürgermeisters voll durchgeschlagen hat". Die Gründe seiner Niederlage sieht Lorse darin, dass er als Stadtbeigeordneter einen Aufgabenbereich hatte, der keine populären Entscheidungen mit sich brachte: "Ich konnte nicht so oft in der Presse glänzen." Mit Fassung trug Lorse auch die Tatsache, dass er in "seinem" Stadtteil Waldkönigen verlor, wo er viele Jahre Ortsvorsteher war. Jenssen holte dort 56,3 Prozent, Lorse 43,64. "Der Prophet zählt halt wenig im eigenen Land", kommentierte der Herausforderer das Ergebnis. Ohnehin gewann er in keinem der Wahlbezirke, ganz nah dran war er im Wahllokal Regina-Protmann-Haus, wo er 120 Stimmen bekam und Wolfgang Jenssen 121. Darüber hinaus gab es viele klare Ergebnisse für den amtierenden Stadtbürgermeister: in Neunkirchen 67 Prozent, in Rengen knapp 64 Prozent, in Boverath fast 62 Prozent. Für Wolfgang Jenssen ist es die erste Wiederwahl. Beim ersten Anlauf aufs höchste Amt scheiterte er 1994 gegen den damaligen Amtsinhaber Heinz Mengelkoch (CDU). 1999 siegte er mit rund 54 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Bewerber Hartwig Noth.Neue Ortsvorsteher

Auch in den Dauner Stadtteilen hatten die Wähler das Wort. Neuer Ortsvorsteher in Gemünden ist Heinz Peter Jungen, der 82,6 Prozent der Stimmen holte. Neu im Amt ist auch Dieter Oster in Boverath mit 71,7 Prozent. Walter Müller, seit 2001 im Amt des Ortsvorstehers im Stadtteil Rengen, wurde mit 68,2 Prozent wiedergewählt. Weitere fünf Jahre im Amt bleibt auch Friedhelm Haep. Er erhielt in Pützborn rund 85 Prozent der Stimmen. In Daun-Neunkirchen trat erneut Alois Zender an und wurde mit 87,7 Prozent im Amt bestätigt. Wiedergewählt wurde auch Heinrich Zieverink mit 66,6 Prozent im Stadtteil Steinborn. In Daun-Waldkönigen war der Posten neu zu besetzen, nachdem Volker Wetzler nicht mehr angetreten war. Um seine Nachfolge bewarben sich Bernhard Kläs (CDU) und Klaus Tautges (SPD). Der christdemokratische Bewerber hatte dabei deutlich die Nase vorn. Kläs bekam 66,95 Prozent der Stimmen, Tautges hingegen 33,95 Prozent. Einem Gegenkandidat musste sich Konrad Junk (SPD) in Daun-Weiersbach "erwehren". Der SPD-Mann siegte mit 80,17 Prozent gegen seinen Herausforderer Kurt Huschens.

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