Rückenwind für Densborn

GEROLSTEIN. (vog) Umfangreiche Tagesordnung des Bau-, Werks- und Umweltausschusses der Verbandsgemeinde Gerolstein: Die Palette reichte von den Freibad-Plänen über den Zahlen der Wasserwerke bis hin zur Windkraft.

In der jüngsten Sitzung des Bau-, Werks- und Umweltausschusses der Verbandsgemeinde Gerolstein wurde auch über die Planänderungen für die Umgestaltung des Freibads gesprochen. Hintergrund: Um die ursprünglich ermittelten Kosten zu drücken, sollte der Plan überarbeitet werden. Ergebnis: eine Kostensenkung von 2,95 Millionen Euro auf 2,4 Millionen Euro. Die Einsparungen setzen sich aus vielen einzelnen Teilen, beispielsweise in der Technik oder der Auskleidung der Becken, zusammen. Der neue Plan wird nun in Mainz für die Beantragung von Fördermittel vorgelegt.Auf neues Urteil berufen

Außerdem beschloss der Ausschuss, der Gemeinde Densborn in Sachen Windkraft den Rücken zu stärken. Densborn wehrt sich gegen die Pläne der Nachbargemeinde Neidenbach, die Windräder aufstellen will. Klaus Jansen, Bau-Fachbereichsleiter im Gerolsteiner Rathaus, erklärt: "Das Oberverwaltungsgericht hat eine neues Urteil gefällt, wonach auch das Landschaftsbild für die Genehmigung von Windkraftanlagen eine Rolle spielt. Darauf wollen wir uns berufen." Bisher standen stets die landes- und naturpflegerischen Aspekte im Vordergrund. Heute, Donnerstag, ist die Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans (Teilbereich Windenergie) auch Thema in der Densborner Gemeinderatssitzung. Im Regionalen Raumordnungsplan wurde bereits einer von drei möglichen Standorten gestrichen. Die Densborner wollen, mit der Unterstützung der Verbandsgemeinde, auch die beiden anderen Standorte kippen. Die Gebühren für Schmutzwasser sollen in der Verbandsgemeinde Gerolstein steigen. Die Wasserwerke machten 2002 bei der Wasserversorgung zwar ein Plus, in der Abwasserbeseitigung aber ein dickes Minus. "Das ist alles noch nicht endgültig. Wir haben nur die Empfehlungen für die Beschlüsse im Verbandsgemeinderat ausgearbeitet", erklärt Werkleiter Karl Seidel nach der Ausschuss-Sitzung. Im nichtöffentlichen Teil wurden die Zahlen vorgelegt. Danach haben die Wasserwerke im Betriebszweig Wasserversorgung 2002 einen Jahresgewinn von 1183 Euro erwirtschaftet. Der Gewinn soll in die Rücklagen eingestellt werden. Im Vorjahr hatte die Kommune hier noch ein Minus von 31 320 Euro zu verkraften. Ähnliches Wechselspiel bei der Abwasserbeseitigung: Schrieb man 2001 einen Gewinn von 20 700 Euro, ist es im Jahresabschluss 2002 ein Verlust von 178 484 Euro. Diese Batzen soll mit den Gewinnvorträgen aus den Vorjahren verrechnet werden. Allerdings sollen die Schmutzwassergebühren und die wiederkehrenden Beiträge zur Oberflächenentwässerung ab 2004 angehoben werden. In Zahlen: Zehn Cent je Kubikmeter Schmutzwasser mehr, also 1,53 Euro statt bisher 1,43 Euro. Beim wiederkehrenden Beitrag steigt die Gebühr um 0,027 Euro von 0,1553 Euro auf 0,18 Euro je Quadratmeter Berechnungsfläche. Diese Gebühr steigt erstmals wieder seit 1997; die Schmutzwasserentgelte seit 1999. "Damals haben wir die Gebühren für Schmutzwasser sogar von 1,74 Euro auf 1,43 Euro gesenkt", erinnert sich Seidel. Ist die geplante Erhöhung das Resultat aus den Verlusten im Abwasserbereich? "Das kann man so ableiten", meint Seidel. Er will dem Verbandsgemeinderat, der Anfang Oktober tagt, nicht vorgreifen. Im öffentlichen Teil des Sitzung wurde der Auftrag für die Fäkalschlammbeseitigung 2004 vergeben. Fäkalschlamm ist nicht gleich Klärschlamm aus den kommunalen Kläranlagen. Fäkalschlamm ist der Inhalt aus Hauskläranlagen und das Abwasser aus den Sammelgruben. In der VG Gerolstein kommen etwa 750 Kubikmeter im Jahr aus zirka 130 Haushalten zusammen. Diese sind noch nicht an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Das sind 1,75 Prozent aller Haushalte in der Verbandsgemeinde.

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