Rückkehr von Rock am Ring: Luftsprünge im Kelberger Land

Adenau/Drees/Gunderath/Kelberg · Große Freude am und rund um den Nürburgring: Das Musikfestival "Rock am Ring" kehrt vom 2. bis 4. Juni 2017 wieder an seinen ursprünglichen Veranstaltungsort zurück. Das bringt auch wieder viel Geld in die Region.

Adenau/Drees/Gunderath/Kelberg. Das Kapitel "Rock am Ring" auf dem Flugplatz Mendig dürfte nicht nur Veranstalter Marek Lieberberg lieber schnell vergessen. 29 Jahre hatte man am Nürburgring erfolgreich das Musikfestival veranstaltet und war dann wegen Querelen mit den damaligen Ringbetreibern ins 40 Kilometer entfernte Mendig gezogen. Doch dort gab es zwei Jahre lang nur Ärger mit dem Wetter.

Es gab schwere Unwetter und Blitzeinschläge mit Verletzten. Außerdem gab es ständig erweiterte Umweltauflagen der Naturschutzbehörden. Das war zu viel, also Schluss mit Mendig und zurück zum Nürburgring heißt es jetzt. Mit den neuen Ringbetreibern wurde eine Einigung erzielt, und damit klingelt am und rund um den Nürburgring 2017 auch wieder die Kasse bei Tankstellen, Gastronomen, Hotelbetreibern, Lebensmittelhändlern und Discountern.Großer Imagefaktor


"Rock am Ring ist ein nicht zu unterschätzender Imagefaktor, und mit dem Weggang von Rock am Ring nach Mendig gab es in der Verbandsgemeinde Adenau erhebliche Umsatzeinbußen im Einzelhandel, in der Hotellerie und Gastronomie, bei Dienstleistern und Handwerksbetrieben. Die Menschen in der Verbandsgemeinde Adenau und auch die betroffenen Ortsgemeinden um den Nürburgring sind allesamt hocherfreut, dass Rock am Ring wieder dorthin zurückkehrt, wo es hingehört, wo es entstanden und letztendlich 29 Jahre gewachsen ist. Und natürlich, dass sie ab 2017 wieder von dieser Großveranstaltung profitieren können", sagt Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau.
Auch im nahen Kelberg sieht man die Rückkehr des Musikfestivals mit einem lachenden Auge. "Wir freuen uns natürlich, dass das RaR wieder zurück an seine ,Geburtsstätte' gekommen ist. Für die Region ist dies natürlich ein Gewinn. Am Nürburgring hat sich über die Jahrzehnte eine Infrastruktur für solche Events entwickelt, die man mal nicht so eben auf eine ,Grüne Wiese' zaubern kann. Die Gastronomie, die Hotels und Ferienwohnungen profitieren von der Rückkehr in gleichem Maße wie die Einzelhandelsgeschäfte, vom Bäcker bis hin zum Discounter. Auch für den touristischen Bereich sehe ich die Möglichkeit, dass die Region bekannt und dadurch auch für einen Urlaub in Betracht gezogen wird", sagt der Kelberger Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas.
Andrea Meyfarth, Leiterin der Touristinformation Kelberg sieht den Nürburgring immer als "einen Image- und Wirtschaftsfaktor für die Region" und ist glücklich über die Nachricht. "Wir waren alle sehr traurig und enttäuscht, als 2014 "Rock am Ring" der Region nach 29 Jahren den Rücken kehrte, und sind nun deshalb froh, dass eine der bekanntesten Musikveranstaltungen zurück an ihren Ursprung kommt. Unsere Vermieter wurden schon kurz nach der ersten Nachricht über die Rückkehr von "Rock am Ring" angerufen und es wurden Übernachtungen reserviert. Kurzum, wir sind happy und sagen ,Herzlich Willkommen' zurück", sagt sie. Denn mit RaR werden viele Übernachtungen in einer manchmal etwas ruhigeren Zeit vor den Sommerferien geschaffen.
"Der Einzelhandel, Tankstellen und Dienstleister freuen sich über wieder steigende Umsatzzahlen. Diese Einnahmen sind für unsere nicht mehr ganz so ausgeprägte gastronomische Landschaft sehr wichtig, denn nur so erhalten wir die bestehende Gastronomie, und vielleicht bietet es eine Grundlage für einen Neustart", sagt die TI-Leiterin. Rainer Borsch vom Edeka-Markt in Kelberg ist "sehr erfreut" über die Rückkehr der Traditionsveranstaltung. "Wir hatten durch den Weggang von RaR gut 25 Prozent Umsatzverlust in der Veranstaltungswoche. Uns sind ja besonders die Camper als Selbstversorger wichtig", erzählt er.Erste Zimmer vermietet


Anlaufstelle für durstige Kehlen und durstige Autos ist die Tankstelle von Dirk Dobias in Kelberg-Zermüllen. "Der Weggang von RaR war ein enormer Schaden, denn es war ja schließlich die stärkste Veranstaltung im Jahr. Die Rückkehr der Veranstaltung ist das Beste, was uns passieren konnte. Wir machen jetzt hier alle Luftsprünge", sagt der Tankstellenbetreiber. Er erzählt, dass er bereits eine Minute nach der Meldung seine Zimmer vermietet hatte. Auch die Lindner Unternehmensgruppe, welche zwei Hotels direkt am Nürburgring hat und das Feriendorf in Drees betreibt, kann sich auf volle Häuser freuen. "Wir freuen uns sehr für den Nürburgring und die Region, dass dieses Event zurückkehrt. Denn es gehört zur Tradition des Rings und ist ein Aushängeschild für die Region", sagt Pressesprecherin Catherine Bouchon.

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