Rücktritt: Roden nicht mehr Bürgermeister

GILLENFELD. Gut zwei Monate, nachdem Karl-Josef Roden seinen Posten als Gillenfelder Ortsbürgermeister wieder angetreten hatte, ist er auch schon wieder weg. Diesmal aber endgültig: Er hat am Dienstag seinen Rücktritt erklärt.

Karl-Josef Roden ist nicht mehr Bürgermeister der Ortsgemeinde Gillenfeld und auch nicht mehr Mitglied im Rat der Verbandsgemeinde Daun: Beide Ämter hat er am Dienstag niedergelegt. Damit führt nun die 1. Beigeordnete Heike Hermes wieder die Amtsgeschäfte in Gillenfeld. Kein Neuland für sie, hatte die Gemeinde doch schon seit Dezember 2001 geführt. Den Rücktritt des Bürgermeisters wollte sie auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds nicht kommentieren, weiß aber schon, was nun auf sie zukommt: Die Frage, ob sie als Bürgermeister-Kandidatin zur Verfügung stehen wird: "Daran werde ich nicht vorbeikommen, ich muss mich entscheiden." Roden selbst war gestern bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.Seit 1989 an der Spitze des Dorfes

Der CDU-Politiker war seit 1989 Bürgermeister, 1994 und 1999 war bei den Kommunalwahlen direkt ins Amt gewählt worden. Viele Jahre war er der unangefochtene "Ortschef", aber mit den Querelen rund um das Prestigeprojekt der Gemeinde, das Hotel "Gillenfelder Hof", geriet er zunehmend in die Kritik. Bereits vor gut zwei Jahren war praktisch beschlossene Sache, dass Roden sein Amt abgeben würde, ein Nachfolger sollte zusammen mit der Wahl des Verbandsbürgermeisters im Oktober 2001 gewählt werden.Plötzlich die Wende: Roden trat im April vor zwei Jahren in die Geschäftsführung des Hotels "Gillenfelder Hof” ein und blieb Ortsbürgermeister. Die Hotelmanager-Karriere war aber nur von kurzer Dauer: Nach vier Monaten kam schon das Ende. Statt das ramponierte Image des Hotels aufpolieren zu können, musste er sich um seinen eigenen guten Ruf kümmern. Er sah staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und einem Disziplinarverfahren als Polizeibeamter gegenüber.Prognose der Kenner ist eingetroffen

Roden ließ das Amt des Bürgermeisters ruhen, ruhig wurde es danach aber keineswegs in Gillenfeld. Im Herbst 2001 schmiss zunächst der damalige 1. Beigeordnete Hermann-Josef Kalsch die Brocken, kurz danach auch sein Nachfolger Egon Roos. So war es an der 3. Beigeordneten Heike Hermes, die Amtsgeschäfte zu führen.Dies tat sie, zwischenzeitlich zur 1. Beigeordneten gewählt, bis Juni dieses Jahres. Vom 5. Juni bis Mitte Juli war Roden wieder im Amt, bevor er wegen eines Krankenhausaufenthalts die Geschäfte erneut an Hermes übergab. Kenner der politischen Szene in Gillenfeld hatten schon kurz nach Rodens Wiederkehr prognostiziert, dass er nicht lange im Amt bleiben werde: Sie haben Recht behalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort