Säckeweise Müll am Maar

Schön ist die Natur an den Maaren der Vulkaneifel und sie beeindruckt jährlich über einhunderttausend Besucher. Doch mancher, der etwa zum Weinfelder Maar kommt, um sich die Natur anzuschauen, hinterlässt dort seine (Müll-) Spuren. Der Abfall an den Wegen und in den Büschen sorgt für alles andere als eine schöne Natur.

Daun. Wer mit offenen Augen um das Weinfelder Maar wandert, dem fällt es sofort auf. An vielen Stellen liegen Dreck und Unrat an den Wegen, im Gebüsch und im Wald. Eindringlich weisen die Kreisverwaltung und das Forstamt auf einem Schild nahe der Kapelle die Besucher darauf hin, dass es an den Wegen des Maares keine Mülleimer gibt. "Seien Sie ein Vorbild für einen rücksichtsvollen Umgang mit unserer Umwelt und nehmen Sie die Erinnerungen mit - aber den Abfall auch", steht mahnend auf dem alten Schild. Das nehmen sich bestimmt viele Gäste zu Herzen. Aber eine Minderheit ignoriert den Hinweis.Und das sieht dann an den Haupttouristenpunkten, etwa dem Aussichtspunkt oder der Schutzhütte unterhalb der Kapelle, folgendermaßen aus: Getränkedosen, Zigarettenschachteln, Eisbecher, Plastikflaschen, Bonbontüten, Styroporverpackungen und Papiertaschentücher, die für mancherlei Zwecke gebraucht werden, verschandeln das Naturschutzgebiet Weinfelder Maar.Warum ist im Rucksack kein Beutel für die Abfälle?

Verstehen kann man es nicht. Touristen, aber auch Einheimische, die an das bekannteste Maar der Vulkaneifel kommen, weil sie eine unberührte und schöne Natur sehen wollen, missachten die einfachsten Regeln. Getränke und Snacks werden zwar im Rucksack für die Wanderung mitgenommen, deren Verpackung dann achtlos in die Büsche geworfen. An der Schutzhütte läuft der kleine Mülleimer über, der Unrat liegt rundum. Von den vielen Papiertaschentüchern, welche die Wanderwege überall "zieren", gar nicht zu reden. Warum im fast leeren Rucksack nicht eine Plastiktüte für Abfälle ist, bleibt das Geheimnis manches Besuchers. An den Wanderwegen des Maares gibt es keine Mülleimer. "Vor Jahren wurden rund ums Weinfelder Maar Abfalleimer aufgestellt, aber das hat auch keinen Erfolg gebracht, und deshalb wurden sie wieder abmontiert. Wir haben uns dabei auch auf Erfahrungen in Süddeutschland gestützt, die gezeigt haben, dass die meisten Touristen auch ihren Dreck wieder mitnehmen, wenn keine Abfalleimer aufgestellt sind. Es sind immer nur wenige, die den Müll einfach wegwerfen, aber die reichen", sagt Ulrich Buchs von der Unteren Landespflegebehörde der Kreisverwaltung Vulkaneifel. Die Untere Landespflegebehörde selbst kann bei der Landespflege zwar auf die Hilfe der Straßenmeisterei vertrauen, die zumindest am Maarsattel die exponierten Touristenstellen säubert. Zudem gibt es eine Qualifizierungsmaßnahme arbeitsloser Jugendlicher, die zweimal im Jahr und nach Bedarf mit Müllsäcken um das Maar ziehen."Das Thema ist ein Dauerbrenner", so Buchs. Mindestens zweimal im Jahr, generell immer zum Sommerzeltlager, sammeln zudem die jungen Mitglieder des Kreisfischereivereins in Zusammenarbeit mit der Unteren Landespflegebehörde Müll am Weinfelder Maar auf. "Das kann je nach Bedarf auch öfters geschehen und wird von mir geprüft", sagt Konrad Junk vom Kreisfischereiverein. Säckeweise finden die Jugendlichen dann Müll, der nach Walsdorf transportiert wird.Manche Funde sind ziemlich unappetitlich

Den Bereich des Dronketurms nehmen sich die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Daun regelmäßig vor, entleeren die Mülltonnen und säubern den Dronketurm von Müll. Die Parkplätze an der L 64 am Maarsattel und bei der Kapelle am Weinfelder Maar fallen dagegen in die Zuständigkeit der der Straßenmeisterei Daun. "Unsere Leute entleeren regelmäßig jede Woche die Mülltonnen. In der Hauptsaison, wenn die Touristenströme besonders groß sind, wird das nach Bedarf geregelt. Wir räumen dort sehr viel Müll weg. Unser großes Problem ist, dass die Leute ihren Hausmüll direkt neben den Behältern entsorgen. Das sind aber weniger Touristen als illegale Entsorger aus der Region, die so ihren Müll wegschaffen", berichtet Raimund Dillbahner, Leiter der Straßenmeisterei Daun. Von gebrauchten Pampers, Stromkabeln, Einwegspritzen bis zu abgetrennten Schafsköpfen reicht das Spektrum der Fundsachen, das die Mitarbeiter der Straßenmeisterei entdecken. "Das ist für die Mitarbeiter oft schon sehr Ekel erregend, was sie dort finden", weiß Dillbahner. Das Fazit: Manche Touristen und auch manch einheimische Besucher kommen an das Weinfelder Maar, um eine schöne Natur zu sehen. Aber leider lassen sie sie nicht immer schön zurück.

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