Salzteig, Schafe und kalter Kaffee

BERNDORF. (fs) Sie haben sich viel vorgenommen, die "Bunnes Möhnen". Gilt es doch diesmal, am Weiberdonnerstag erstmalig mit einem Prinzenpaar, die Rathaushochburg von "Pauls Mecki" zu erstürmen und den von Ortsbürgermeister Egon Klaes extra angefertigten, großen Schlüssel in Empfang zu nehmen. Denn damit darf in alle Berndorfer Häuser eingedrungen werden.

 Gut drauf ist nicht nur der Vorstand der Berndorfer "Bunnes Möhnen".Foto: Felicitas Schulz

Gut drauf ist nicht nur der Vorstand der Berndorfer "Bunnes Möhnen".Foto: Felicitas Schulz

Seit1989, als sich der Verein "Bunnes Möhnen" gründete, herrscht imBerndorfer Karneval noch mehr Stimmung. Ab 1990 ging es dann "sorichtig zur Sache", wie Obermöhn Beate Fier erzählt, "obwohl esfinanziell mau aussah". Doch dank einiger Sponsoren wurde dererste Möhnenball ein großer Erfolg. Der Golfkrieg 1991 reduziertezwar die Mitgliederzahl erheblich, und wegen Geldmangels wurdendie ersten Orden kurz entschlossen aus Salzteig geformt. Doch dieMöhnen überlebten. Um auch außerhalb der närrischen Zeit dieGemeinschaft zu pflegen, wurden im Sommer eine Fußgängerrallyeund übers Jahr Ausflüge veranstaltet. Begonnen haben dienichtjecken Aktivitäten mit einem Versuch, Schafe zu zählen."Doch auf der Wiese waren keine, denn der Besitzer hatte dieTiere am Abend zuvor - ob aus Zufall oder mit Absicht - dieSchafe umgetrieben", erzählt Elke Adrian. Mit neckischen Spielenwissen auch heute noch die fünf Vorstandsfrauen die mittlerweile44-köpfige Schar der Bunnes Möhnen ganzjährig bei guter Laune zuhalten. Nicht nur Feiern steht im Mittelpunkt

Besonders gut gefeiert wurde zum elfjährigen Bestehen. Der Erlös von 1000 Euro wurde der Villa Kunterbunt in Trier gespendet. Anlässlich der Bunnes-Olympiade, ebenfalls im Jahr 2000, ließen sie sich T-Shirts bedrucken und errangen so einen der vorderen Plätze.

"In unserem Möhnenverein gibt es auch männliche Mitglieder, das ist schon cool", erzählt Doritha Groß, die als stellvertretende Obermöhn die Geschicke besonders in der Session 2003 bestimmt.

Froh sind die Möhnen darüber, dass in der über 40-jährigen Geschichte des Karnevalsvereins Berndorf in diesem Jahr erstmals ein Prinzenpaar mit von der Partie ist: Doritha I. und Walter I. Und auch sonst gehen die Berndorfer Möhnen zuversichtlich in die Session: "Wir haben die Weiberfastnacht gut vorbereitet", sagt Annette Schmitz. Eine Panne von beträchtlichem Ausmaß hängt den Verantwortlichen immer noch nach, doch Annemie Hermes meint, das sei doch längst kalter Kaffee: Wie gewöhnlich zogen die Möhnen schon früh am Fetten Donnerstag durch Berndorf, um allen Gleichgesinnten ihre Aufwartung zu machen. Jedoch wurde dem Aufgesetzten mehr zugesprochen als Wasser oder Limo. Und so wurde vergessen, die große Kaffeemaschine rechtzeitig anzustellen. Nix war\\'s also mit heißem Kaffee für die Möhnen und Gäste. "Daraufhin haben wir beschlossen, dass an so einem Tag nur noch Kaffee nach der Zeitschaltuhr gekocht wird", berichtet Obermöhn Beate Fier schmunzelnd.

Der Vorstand der "Bunnes Möhnen" besteht aus der Obermöhn Beate Fier, ihrer Stellvertreterin Doritha Groß, der Schriftführerin Elke Adrian sowie den Kassiererinnen Annette Schmitz und Annemie Hermes.

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