Sanfter Tourismus und mehr Gemeinsinn

SCHALKENMEHREN. Der 48-jährige Versicherungsfachwirt Hans-Günter Schommers hat die Nachfolge von Edmund Scholzen in Schalkenmehren angetreten, der 30 Jahre Bürgermeister der Maargemeinde war.

Hans-Günter Schommers ist Versicherungsfachwirt und somit gewohnt, Menschen von etwas zu überzeugen. Seine neue Aufgabe als Bürgermeister der Maargemeinde Schalkenmehren wird dies auch von ihm fordern. Denn der neue Ortschef will, was die Bürger des Dorfes mehr Gemeinsinn zeigen: "Es gibt etwas, das mir sehr am Herzen liegt. Ich möchte unter dem Aspekt Spaß und Notwendigkeit Arbeitskreise bilden, die sich damit beschäftigen, dass gewisse Arbeiten in der Gemeinde durch Ruheständler oder Arbeitswillige, die am Wochenende Zeit haben, erledigt werden. Das können Wege und Bänke in der Natur sein oder Arbeiten im Dorf. Dies ist kostengünstig für die Gemeinde, prägt den Gemeinschaftssinn und die Bürger identifizieren sich mit ihrem Dorf." Besonders der Gemeinderat soll hierbei mit gutem Beispiel voran gehen. Für den 48-jährigen ist Kommunalarbeit nichts Neues. Zwei Mal war er im Gemeinderat, die vergangenen zwei Jahre sogar als erster Beigeordneter. "Ich habe immer gern Kommunalarbeit gemacht und war bei jeder Gemeinderatssitzung dabei. Dass irgendwann daraus einmal der Bürgermeisterposten wird, habe ich nicht gedacht", sagt Schommers, der ein echter Schalken-mehrener Jung ist. "Wenn meine Frau nicht gesagt hätte, ich sei der Richtige dafür und wenn sie mich nicht unterstützen würde, hätte ich es nicht gemacht. Ohne ihre Hilfe geht es nicht." Denn dass ein Bürgermeisteramt auch seine negativ en Seiten hat, weiß Schommes nur zu gut. "Wenn irgend jemand meint, ich würde mich über das Amt ungemein freuen, dann irrt er sich gewaltig. Ich bin Realist und weiß, dass es nicht nur schöne Seiten hat, sondern auch unangenehme. Zudem kostet es viel Zeit, die dann für meine Familie und meinen Beruf fehlt." Manches will der neue Bürgermeister im Ort verändern und verbessern. "Viele Bürger haben sich schon mit Anliegen an mich gewendet, was gemacht werden sollte und erledigt werden muss, das kam schon knüppeldick auf mich zu. Ich bin auch regelrecht erschlagen worden von Administration, Plänen, Statistiken und Aufzeichnungen", erzählt Schommers. Bei Straßenzügen, die in der Ausbaumaßnahme sind, müssen Abstimmungsgespräche mit Anliegern, Baufirmen und Ingenieurbüros geführt werden. Sie stehen ebenso auf dem Arbeitsplan wie der Maarablauf, der zusammengebrochen ist, der Kinderspielplatz, der sukzessive erneuert werden muss, der Brunnen im Ort und der Kirchenvorplatz, die vorausschauende Organisation des Weinfelder Friedhofs, die Gestaltung des Dorfbilds im Ortskern oder auch die Badeanstalt am Schalkenmehrener Maar, wo "ganz großer Handlungsbedarf besteht", sagt Schommers.Ins Volksbankgebäude kommt das Gemeindebüro

Ein Lebensmittelgeschäft und die Filiale der Volksbank wurden geschlossen, auch das belastet die Gemeinde. Das ehemalige Volksbankgebäude hat die Gemeinde gekauft und baut es Zur Zeit zum Gemeindebüro um. Der Tourismus im Ort soll nach Hans-Günter Schommers Meinung in der jetzigen Form weitergeführt werden. "Wir wollen keinen Massentourismus, sondern einen sanften Tourismus. Aber wir müssen an den Nebenzeiten arbeiten und den Gästen auch im Herbst und Winter Programme anbieten, um sie hier zu halten."

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