Sanierung dringend notwendig

HILLESHEIM-NIEDERBETTINGEN. "Wir bemühen uns seit mehr als zwei Jahren, die dringend notwendige Gewölbesanierung in der Herz-Jesu-Kirche vornehmen zu lassen. Doch durch die hohen Kosten - veranschlagt sind 530 000 Euro - kam es immer wieder zu Verzögerungen", erklärt Pastor Karl Kappel. Dennoch geht er davon aus, dass es demnächst zur Auftragsvergabe kommt.

In den nächsten Tagen wird ein weiteres Gutachten über den baulichen Zustand der Kirche und vor allem den des Gewölbes zugestellt - es ist das dritte und letzte. Erst danach kann nach Worten von Dechant Karl Kappel detailliert über die Finanzierung beraten werden.Es wird davon ausgegangen, dass das Bistum 60 Prozent der Kosten übernimmt, die restlichen 40 Prozent von der Kirchengemeinde aufgebracht werden. Dechant Kappel weiß nur zu gut, dass das bei dieser Größenordnung in dem kleinen Dorf Niederbettingen erhebliche Schwierigkeiten bereitet.Die in verschiedenen Statikerbüros vom Bistum in Auftrag gegebenen Gutachten förderten neben den vermutlichen Kosten vor allem eines zu Tage: dass die Sanierung dringlich ist.Mit der nach den Worten Kappels vom Bistum vorgegebenen Verpflichtung, das leer stehende Pfarrhaus zu veräußern, wäre nur ein Teil der Rechnung zu begleichen. Unterdessen seien Verhandlungen mit der Stadt Hillesheim aufgenommen worden, das Gebäude künftig als Dorfgemeinschaftshaus zu nutzen. "Wir sind vermehrt auf Spenden und Zuwendungen angewiesen, damit das Gotteshaus wieder in einem sicherheitstechnischen Zustand gebracht werden kann", erläutert Pastor Kappel die Situation.Die 1897 erbaute Kirche im neoromanischen Stil besticht durch ihren schlanken, 45 Meter hohen Glockenturm. Im Kylltal heißt die Kirche daher auch "Eifeldom".Die vollständige Renovierung ist umfassend. Neben der Innensanierung bedarf der Glockenturm einer umfassenden Überarbeitung. Kappel berichtet: "Die Gutachter der ersten Kommission stellten eindeutig fest, dass für die Risse im Gewölbe nicht die Glocken verantwortlich sind."Bronzeglocken dürfen nicht geläutet werden

Die Herz-Jesu-Kirche verfügt wie nur ganz wenige im Bistum über Bronzeglocken. Sie verdanken ihr Überleben mutigen Männern, die im Zweiten Weltkrieg das begehrte Material absichtlich mit Eisen "verwechselten" und damit vor dem Einschmelzen retteten.Bruder Michael, Glockensachverständiger aus Maria Laach, sagt dazu: "Das Sicherheitsrisiko, die Glocken läuten zu lassen, ist zu groß, und daher nicht zu verantworten."Erst nach umfassender Sanierung des Glockenturms könnten die mächtigen Glocken wieder in Gang gesetzt werden. Und darauf hoffen die Niederbettinger, die schon lange auf die Sanierung ihrer Kirche warten.

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