Schlau beim Bau

KELBERG. (bb) Matthias Rieder aus Müllenbach und Marco Romes aus Nürburg haben nach verkürzter Ausbildung ihre Prüfung als Straßenbauer mit "Sehr gut" bestanden. Ausbildungsbetrieb war die Firma Krämer Bau GmbH, bei der auch die Väter der beiden Jahrgangsbesten beschäftigt sind.

"Für uns kam sonst nichts in Frage", sagen Matthias Rieder und Marco Romes wie aus einem Mund, wenn sie von ihrer Berufswahl sprechen. Die beiden 19-Jährigen kennen sich seit ihrer frühesten Kindheit, weil ihre Väter Manfred Rieder und Peter-Josef Romes Arbeitskollegen sind. An der Realschule in Adenau waren die zwei Jungen in Parallelklassen, und während der Ferien und beim Schulpraktikum kreuzten sich ihre Wege bei der Firma Krämer. Dort, wo die Väter seit 1970 (Rieder) und 1977 (Romes) arbeiten, wollten die beiden in die Lehre gehen und das Straßenbauhandwerk lernen. Im Sommer 2002 begann die Ausbildung; der schulische Teil fand im ersten Lehrjahr in Bad Neuenahr statt, ab dem zweiten in Koblenz. Schon bei der Zwischenprüfung lagen Matthias Rieder und Marco Romes ganz vorne und beantragten die verkürzte Ausbildungszeit. Vor kurzem - nach nur zweieinhalb Jahren - war Prüfung. Beide machten im theoretischen und im praktischen Teil eine Eins und wurden von der Industrie- und Handelskammer Koblenz als Jahrgangsbeste ausgezeichnet. Prüfungsfächer waren Bauwerke im Tiefbau, Straßenbau sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Bei der praktischen Prüfung war ein Gehwegteilstück "höhen- und fluchtgerecht" zu verlegen. Matthias Rieder: "Da ist ein Riesensandkasten, man bekommt einen Plan, muss sich das richtige Baumaterial holen, und dann geht's los." In sechseinhalb Stunden waren 4,5 Quadratmeter Naturstein und ein halber Quadratmeter Gehwegplatten zu verlegen, neun Bordsteine zu setzen sowie eine dreizeilige Natursteinrinne und eine einzeilige Bordrinne aus Betonwürfeln herzustellen. "Wir waren eine Stunde vor der Zeit fertig", sagt Marco Romes stolz. Jetzt wollen die beiden Berufserfahrung sammeln. Es gibt aber auch schon Zukunftspläne. Matthias Rieder möchte die Meisterprüfung machen. Marco Romes, nach Feierabend Trompeter bei den "Lustigen Eifelländern", hat vor, eine Technikerschule zu besuchen. Am Straßenbauerhandwerk gefällt Rieder und Romes, dass es ein praktischer Beruf mit abwechslungsreichen Tätigkeiten ist und dass man hauptsächlich draußen arbeitet. Die Ausbildung bei der Firma Krämer sei sehr gründlich gewesen, das Betriebsklima super, sagen die frisch gebackenen Gesellen. Die Brüder Carsten und Marco Krämer sind seit 2001 Geschäftsführer der von ihrem Vater Richard 1970 gegründeten Firma für Rohrleitungs- und Straßenbau und Erdarbeiten. Sie beschäftigen 35 Mitarbeiter. "Bei Matthias und Marco hatten wir keinerlei Bedenken, sie als Azubis einzustellen", erklären sie. Deren Interesse und Befähigung sei schon während des Schulpraktikums und beim Jobben in den Ferien deutlich erkennbar gewesen.

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