Schluss mit dem "Katzenjammer"

WIESBAUM. (as) Vor einem besonderen Publikum, Gäste aus den Altenheimen Hillesheim und Lissendorf, präsentierte der Theaterverein Wiesbaum-Mirbach sein neues Bühnenstück. Die fünf weiteren, bereits ausverkauften Vorstellungen zeigen, dass die Wiesbaumer Akteure eine große Anhängerschaft haben.

"Warum eine Generalprobe ohne Publikum? Das wollen wir anders", meint Roswitha Zens, Spielleiterin der seit 1999 bestehenden Theatergruppe Wiesbaum. Deshalb hatte der Verein rund 50 Bewohner der Altenheime Hillesheim und Lissendorf eingeladen, um das neue Stück zu verfolgen. Zum Inhalt: Im Bühnen-"Marienhof" arten die Geschehnisse zum reinsten "Katzenjammer" aus. Der Marienhof, ein Anwesen mit jahrhundertelanger Tradition, steht kurz vor dem Ruin und muss verkauft werden. Jungbäuerin Brigitte (Martina Stein) bewirtschaftet das Gut zusammen mit Onkel Otto (Alois Phlepsen) und Knecht Mätti (Karl Fiedlers), die aber beide jeder Arbeit aus dem Wege gehen. Auch Nachbar Alfred (Rudi Keul) gehört fast zur Familie und ist für jeden Streich zu haben. Brigittes Gutmütigkeit wird vom Künstler Friedbert (Helmut Stuck) ausgenutzt, der zeichnet, dichtet, musiziert und sich bei der Bäuerin all das ausleiht, was man zum Leben braucht.Lebenskünstler ist ein Dorn im Auge

Der Lebenskünstler ist den Männern ein Dorn im Auge, zumal er auch noch des Onkels Altenteil bewohnt und den geruhsamen Lebensabend stört. Als der Marienhof zum Verkauf ansteht, kündigt sich auch die gnädige Frau Henneliese von Gutenberg (Regina Stuck) in Begleitung des 17-jährigen Kätzchens Charlotte an. Die Männer stellen sich allerdings unter der 17-jährigen Charlotte etwas anders vor als ein abgöttisch geliebtes Kätzchen. Groß ist die Aufregung, als Henneliese ankündigt, künftig nur noch Kartoffeln, Salat und Gemüse anzubauen. "Nur Schromperen, Schalot un Jemis", das muss verhindert werden, ist sich das Männertrio einig. Aber auch Apollonia (Gerta Helmert) und ihre Schwester Hermine (Margret Blum) sind an dem Hof interessiert. Sie wollen den Hof für ihren Neffen Peter (Markus Heupts) als Mitgift fürs Kloster kaufen, denn der soll mal "Erzabt" werden. Ein Junggeselle, Peter Schmitz (Daniel Eich), macht das Verwirrspiel um den richtigen Peter erst komplett. Niemand ahnt, dass Neffe Peter nicht mehr im Kloster ist, sondern Landwirtschaft studiert. Trotzdem kann er seine Tanten dazu bewegen, den Hof zu kaufen. So kommt schließlich das Happy End und für Brigitte schließlich der Mann. Das ist der Stoff, aus dem Volksstücke gemacht werden. Leo Assendelft, Holländer und Bewohner des Hillesheimer Katharinenstifts, versteht auch das Eifeler Platt auf der Wiesbaumer Bühne und meint: "Es ist ein lustiger Unsinn." Maria Schon, die im Haus Burgberg in Lissendorf lebt, sieht mit ihren 91 Jahren ein Laienspiel noch immer gern. Maria Meier aus dem Lissendorfer Haus, die in Begleitung ihrer Tochter nach Wiesbaum gekommen ist, hat "tüchtig gelacht".

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