Schnapsideen, Scheibenkleister und Spaß am "Wolfgang-See"

DAUN/KELBERG. (sts/HG) Fest in Frauenhand waren die Rathäuser in der Kreisstadt und in Kelberg. Männer haben erst einmal nichts mehr zu vermelden.

Mit geballter Frauenpower wird die Kreisstadt bis Dienstag regiert. Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf eroberten die Dauner Möhnen gestern das Rathaus. Da nutzte auch der listige Versuch des Stadtbürgermeisters nichts, sich als Sultan, dem die Frauen untertan sind, zu verkleiden.In der "Kuschelecke" Stadtrat braucht Wolfgang Jenssen ja keine Opposition zu fürchten. Wie gut, dass er wenigstens einmal im Jahr - an Weiberdonnerstag - gehörig die Leviten gelesen kriegt. Obermöhne Margret Manderscheid wertete den Postkreisel, den sich Jenssen wohl bei einer seiner nächtlichen Kneipentouren ausgedacht habe, schlicht als "Schnapsidee" und "reinen Scheibenkleister".

Aber wenn schon Kreisel, dann richtig: Auch die Bürger in den Stadtteilen hätten einen Anspruch darauf, dass es auch bei ihnen bald richtig rund geht. Fürs Parkdeck bekam der Stadtbürgermeister ebenfalls sein Fett weg, aber ein bisschen lieb haben die Möhnen "ihren" Stadtbürgermeister doch. Wie sonst wären denn die Plakate "Wolfgang unser Superstar" zu erklären? Und die Obermöhne ging sogar noch weiter: Mit Blick auf die erfolgreichen Konzerte am Gemündener Maar plädierte sie für die Umbenennung des Gemündener Maars in "Wolfgang-See". Oder war es eine Verbeugung vor dem großen Komponisten, der auch den Wolfgang im Namen führt?

Nach kurzer Gegenwehr und unter großem Protest war der Widerstand der leicht angesäuselten Verteidiger auch in der Kelberger VG-Verwaltung gebrochen. Bürgermeister Karl Häfner und Ortsbürgermeister Werner Blum ergaben sich dem geschickten und charmanten Vorstoß der Kelberger Möhnen und ihrer mitgebrachten Hilfe in Form der Kelberger Stadtsoldaten mit Gewehren und Kanonen. KVK-Präsident Fritz Schmitt und die Möhnen, die ihr 33-jähriges Bestehen feierten, bekamen die Schlüssel und die leere Gemeindekasse. Mit Gesängen und Trinksprüchen wurde weiter friedlich im Festzelt des KVK gefeiert.

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