Daun/Gerolstein/Hillesheim/Kelberg/Jünkerath Sorgen um die traditionelle Vormachtstellung in der Vulkaneifel muss sich die CDU mit Blick auf die Ergebnisse bei der Bundestagswahl nicht machen, ist sie doch mit 45,8 Prozent der Zweitstimmen mit weitem Abstand weiter stärkste politische Kraft im Kreis. Aber ungeschoren kommt sie wie auf Bundesebene nicht davon und verzeichnet ein happiges Minus von 8,2 Prozentpunkten.
Deutlich glimpflicher kommt der CDU-Wahlkreiskandidat weg: Patrick Schnieder verliert bei der Erststimmen 2,3 Prozentpunkte und landet bei 53,4 Prozent. Ansonsten schlägt der Bundestrend auch in der Vulkaneifel durch: FDP (plus 4,4, auf 10,4 Prozent) und AfD (plus 4,7 auf 8,2 Prozent) legen zu, SPD (minus 1,2 auf 20,7 Prozent) verliert.
VG Daun: Was war nur in Brockscheid los? Dort verliert die CDU bei den Zweitstimmen 24,2 Prozentpunkte (auf nun 35,2 Prozent), während die AfD 14,3 Prozent verzeichnet. Ein anderer Wert, der der CDU sicher wehtut: ein Minus von 10,5 Prozentpunkten in der Stadt Daun, wo die meisten Bürger wohnen. Sicherste Bank in der VG Daun für die Christdemokraten: Steiningen mit 63,7 Prozent. Die FDP schneidet in Deudesfeld am besten ab: 18,1 Prozent sind 13,1 Prozentpunkte mehr als 2013.
VG Kelberg: Kelberger Land, CDU-Land: Dort erreicht die Partei Werte, von denen sie woanders nur noch träumen kann. 75,5 Prozent in Bongard, 81,1 Prozent in Kirsbach, wo sie vor vier Jahren allerdings noch über 90 Prozent gekommen war. Das schafft Patrick Schnieder in dem Ort: 94,6 Prozent der Erststimmen für ihn. Die SPD schneidet in Gunderath mit 35,4 Prozent am besten ab, die AfD mit 18,2 Prozent (Erst- und Zweitstimmen) in Beinhausen. Die FDP holt 28,6 Prozent in Brücktal, B 90/Grüne 17,9 Prozent in Uess.
VG Obere Kyll: In einem Ort hat es SPD-Kandidat Jan Pauls geschafft, ganz nah an seinen Konkurrenten Patrick Schnieder heranzukommen: In Kerschenbach kommt Pauls auf 43,2 Prozent, der Bundestagsabgeordnete auf 44,4 Prozent. Stärkstes Ergebnis für Beate Härig-Dickersbach (AfD) an der Oberen Kyll: 10,5 Prozent in Jünkerath. In Lissendorf, Heimatort des FDP-Landtagsabgeordneten Marco Weber, holt seine Partei den höchsten Zweitstimmen-Wert: 13 Prozent. Insgesamt muss die CDU am meisten bluten: minus 8,3 Pozentpunkte für die ganze VG, minus 16,8 Prozentpunkte allein in Feusdorf. Die SPD kommt an der Oberen Kyll glimpflich davon: ein Minus von 0,4 Prozentpunkten.
VG Gerolstein: Während CDU-Direktkandidat Schnieder mit 52 Prozent Erststimmen im Trend liegt und in zwei Gemeinden sogar Top-Ergebnisse erzielt (Salm 71,5 Prozent, Birresborn 64,2 Prozent), wird seine Partei bei den Zweitstimmen heftig abgewatscht: 42,9 Prozent bedeuten einen Verlust gegenüber 2013 von satten 9,6 Prozentpunkten. Die SPD erzielt 21,6 Prozent und kommt sogar einmal in ihre Wunsch-Sphäre: 33,1 Prozent in Hohenfels-Essingen. Die AfD erzielt verbandsgemeindeweit 10,5 Prozent und kommt gleich in sieben von 13 Orten auf ein zweistelliges Ergebnis.
VG Hillesheim: CDU-Mann Schnieder erzielt 52,4 Pozent der Erststimmen und liegt überall vorne. Seine Partei sackt aber um 8,6 Prozentpunkte auf 45 Prozent ab und kommt nur noch in drei Gemeinden über 50 Prozent: Nohn, Üxheim und Berndorf. Drittstärkste Kraft wird mit 10,8 Prozent die FDP, die in Nohn sogar auf 15,7 Prozent kommt. Die AfD (6,8 Prozent) schafft es nur in Walsdorf, zweistellig (11,3 Prozent) zu werden und verliert gegenüber der Landtagswahl in allen Orten. Und im kleinen Basberg teilen sich Grüne und SPD mit je 16,3 Prozent Platz 2.
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