Schwimmhalle saniert, Warmwasserbad kassiert?

DAUN. Es geht voran: Die Verbandsgemeinde (VG) Daun lässt derzeit die Planunterlagen erstellen, die Grundlage sind für einen Antrag ans Mainzer Innenministerium auf Bezuschussung der Sanierung des Hallenbads. Die Kosten sind auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt worden.

Die VG Daun will von einem Förderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz profitieren, mit dem Kommunen unter anderem bei der Sanierung/Modernisierung von in die Jahre gekommenen Bädern aus den 60er- und 70er-Jahren unterstützt werden sollen. Das Dauner Bad, 1970/71 errichtet, ist schon seit langem stark sanierungsbedürftig. Die Technik ist veraltet, teils sogar marode, und auch das Gebäude hat seine besten Tage hinter sich. Laut VG-Bürgermeister Werner Klöckner sind die Architekten, die das Sanierungskonzept erstellt haben, beauftragt, die für den Förderantrag erforderlichen Planunterlagen vorzubereiten. Ist das erfolgt, geht der Antrag ans Mainzer Innenministerium. Der Sanierungsantrag bezieht sich aber nur auf den Teil des Bads, der in der so genannten "Finanzierungsträgerschaft" der VG steht. Konkret: Es geht um das Obergeschoss des Gebäudes mit der großen Schwimmhalle, nicht um das Warmwasserbad und die Sauna im Untergeschoss, für die ausschließlich die Stadt Daun zuständig ist. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass die VG schon einen Zuschussantrag stellen solle, auch wenn noch nicht endgültig über die Zukunft des Warmwasserbads entschieden ist. Personalkosten sind höher als die Einnahmen

Aber mehr als eine "Galgenfrist" hat das Bad wohl nicht mehr, denn die "nackten" Zahlen sprechen eindeutig gegen einen dauerhaften Weiterbetrieb. Während die Sanierung des Hallenbads rund 2,5 Millionen Euro kosten soll (und dafür öffentliche Zuschüsse zu erwarten sind), wären für die Sanierung des Warmwasserbads und der Sauna weitere geschätzte 800 000 Euro fällig (ohne Aussicht auf Bezuschussung durch das Land). Weitere Zahlen: Allein die Personalkosten machen schon mehr aus als die Einnahmen aus dem Warmwasserbad, von den Energiekosten ganz zu schweigen. Zwei Drittel dieser Kosten fallen allein auf das Warmwasserbad. Zudem gibt es Alternativen: das Mineralbad am Kurpark, zudem könnte das Hallenbad künftig einmal wöchentlich auf 32 Grad geheizt werden. Auch wenn die endgültige Entscheidung des Stadtrats noch aussteht, der Beschluss, die VG solle bereits einen Förderantrag stellen, ist für SPD-Fraktionssprecher Uli Domenghino bereits eine "Vorentscheidung". Er plädiert dafür, die Entscheidung nicht auf die lange Bank zu schieben. Für CDU-Fraktionssprecher Friedhelm Haep ist das Warmwasserbad "wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten": "Angesichts der Fakten müsste man eigentlich morgen den Schlüssel rumdrehen." So weit ist es aber (noch) nicht, über die Zukunft von Warmbad und Sauna wird in der nächsten Sitzung des Stadtrats entschieden.

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