Selbst anpacken lautet die Devise

NOHN. Bernhard Jüngling geht für die CDU ins Rennen um den Bürgermeisterposten in der Verbandsgemeinde Hillesheim. Der TV besuchte den 38-Jährigen in seinem neuen Haus in Nohn.

"Guten Tag", sagt Bernhard Jüngling und öffnet schwungvoll die Haustür des roten Klinkerbaus im Rosenweg. Er gibt den Blick frei auf helle Wände, terrakotta-farbene Fliesen, große Zimmerpflanzen, lichte Möbel, Holztreppe. Der erste Eindruck macht klar: die Eigentümer bevorzugen klare Linien. Lediglich hier und da eine kleine Spielerei, Puppen auf der Holztreppe ins Obergeschoss oder ein Teddy auf der gemütlichen Eckbank in der Küche. Christina und Bernhard Jüngling wohnen seit Mitte Dezember im Neubau. Er meint entschuldigend: "Bilder fehlen noch, und die Außenanlagen sind noch nicht fertig." Kein Problem, dafür hat der Leiter der Zentralabteilung der Verbandsgemeinde Adenau kräftig beim Bau angepackt. "Ich habe keine zwei linken Hände, sondern gemauert, das Dach gedeckt und Fliesen gelegt", erklärt der 38-Jährige. "Heuernte ist für mich entspannend"

Jüngling ist in Rodder aufgewachsen, und noch heute treibt es ihn immer wieder in die elterliche Nebenerwerbslandwirtschaft. "Es ist für mich entspannend, bei der Rübenernte oder in der Heusaison zu helfen", verrät der bekennende Frühaufsteher. Wochentags um 5.15 Uhr und sonntags um sechs Uhr springt er gut gelaunt aus den Federn. Entspannung findet er auch beim Spaziergang bei Tagesanbruch - im Morgentau und aufsteigenden Nebelbänken. Sein Hobby Fußball brachte ihn in den Kreis Daun. Als Torwart fungiert er in drei Kickerteams für den SV Fortuna Nohn. Das Vereinsleben brachte auch das Ehepaar Jüngling zusammen. Seine Frau Christina ist ebenfalls Verwaltungsfachangestellte, in der Bauabteilung im Hillesheimer Rathaus. Drei Tage nach der Bürgermeisterwahl feiert das Paar seinen fünften Hochzeitstag - egal ob als Wahlsieger oder nicht. Gemeinsam unternehmen die Jünglings gerne Rad- und Wandertouren. Und entsprechend ist ihre Urlaubsplanung ausgelegt. Mal als Bergwanderer, mal in Irland oder an der Loire mit dem Drahtesel unterwegs. Jüngling wertet auch seine zahlreichen Ehrenämter als Hobbies: "Ich mache das ja, weil es mir Spaß macht." Der gesellige Mann mit dem Sternzeichen Krebs greift auch gerne zu Büchern. Das Lesespektrum reicht von Fachbüchern über Biografien bis hin zu historischen Romanen und Eifelkrimis. Seinen Musikgenuss macht er "stark von Stimmungen abhängig". Als er auf seine Tanzkünste angesprochen wird, wirft er lachend den Kopf zurück und gesteht: "Ich kann's, aber nicht mit Leidenschaft." Dafür setzt er seine Energien gerne am Herd ein. Mit einem kecken Blick auf seinen Bauch meint er: "Ich esse alles gern, was man ja wohl auch sieht." Sein Lieblingsgericht: Schichtauflauf aus Nudeln, Kartoffeln, Blut- und Leberwurst, dazu Pfefferminztee. Aber auch Süßes, vor allem Schokolade, nascht er gerne. Bei der Auswahl seiner Garderobe bevorzugt er "gedeckte Farben". Der gebürtige Eifeler rückt seine randlose Brille zurecht und meint: "Außerdem ziehe ich in der Freizeit gerne alte Klamotten an." Auch sei er nicht "wahnsinnig ordnungsliebend". Ein gewisses, kreatives Chaos brauche er, um arbeiten zu können. Als pingelig bezeichnet sich Jüngling allerdings im Detail: "Ich bin hart in der Sache und setze mich dafür energisch ein." Sein Karriereverlauf liest sich entsprechend gradlinig und geplant. So richtig auf die Palme bringen den Mann mit dem CDU-Parteibuch Unpünktlichkeit und Ungerechtigkeit. Wichtig ist für ihn vor allem ein harmonisches Umfeld. Er sagt: "Wir pflegen ein offenes Haus für Freunde und Bekannte." In den eigenen vier Wänden soll es demnächst mit der Ruhe vorbei sein. Jüngling verrät: "Wir hoffen auf Nachwuchs." Neben dem Kinderwunsch und dem nach Gesundheit hegt er noch weitere Wünsche: "Vor großen Schicksalsschlägen verschont zu bleiben - und einen Urlaub in den USA."

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