Selbstbestimmung als Ziel

GEROLSTEIN. (es) Stolzer Rückblick: Sein zehnjähriges Bestehen feierte der Betreuungsverein Westeifel, der sich um Behinderte kümmert.

Vorsitzender Klaus Schildgen sagte vor zahlreichen Gäste aus Politik und Gesellschaft: "Das Motto ,Betreuen statt entmündigen', das den Geist der vor zehn Jahren eingeführten Reform des Vormundschaftsrechts beschrieben hat, gilt auch heute noch uneingeschränkt." Denn auch heute gehe es nicht darum, psychisch kranke sowie körperlich, geistig und seelisch behinderte Menschen zu entmündigen, sondern sie rechtlich zu schützen. Das sei durch das am 1. Januar 1992 in Kraft getretene Gesetz gewährleistet worden, sagte Schildgen. So gewähre das neue Recht den Betroffenen nicht nur den notwendigen Schutz und die erforderliche Fürsorge, sondern ermögliche auch ein hohes Maß an Selbstbestimmung.Idee von Lebenshilfen und Westeifel Werken

Zum Betreuungsverein Westeifel, der im Februar 1993 auf Initiative der Lebenshilfen Daun, Bitburg und Prüm sowie der Westeifel Werke gegründet worden war, sagte Schildgen: "Ziel war zunächst, ein spezifisches Betreuungsangebot für die Bewohner der Lebenshilfen und für die behinderten Mitarbeiter der Westeifel Werke zu schaffen." Heute arbeite der Verein mit vier hauptamtlichen und ehrenamtlichen Betreuern. Zur Zeit würden hundert Personen hauptamtlich betreut. Andererseits sei der Verein für die Qualifizierung der ehrenamtlichen Betreuer zuständig. Peter Gilmer von der Landesarbeitsgemeinschaft für Betreuungsangelegenheiten in Rheinland-Pfalz sagte: "Die Interessenvertretung betreuungsbedürftiger Menschen hat gesellschaftliche Präsenz und politisches Gewicht gewonnen."

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