Seppl wird's schon richten

Vor zwei Mal "vollem Haus" wurde das Musical "Sister Blues" von den Mitgliedern der Musiktheater-Arbeitsgemeinschaft (AG) und des Oberstufenchors des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) sowie des Orchesters der Musikschule Landkreis Vulkaneifel aufgeführt.

 „Hilfe von oben“ zur Rettung der Nonnenschule kommt im GSG-Musical „Sister Blues“ in Gestalt des Papstes (Günther Mann, vorne links), einst Schüler der hundertjährigen Schwester Mary Hermann (Sonja Ciupke, vorne rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

„Hilfe von oben“ zur Rettung der Nonnenschule kommt im GSG-Musical „Sister Blues“ in Gestalt des Papstes (Günther Mann, vorne links), einst Schüler der hundertjährigen Schwester Mary Hermann (Sonja Ciupke, vorne rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Als himmlisches Vergnügen kündigte Lehrer Volker Weinzheimer das Musical an. Mit himmlischen Jubelchören klang das Stück nach zwei Stunden Spielzeit aus. Was sich in der Zwischenzeit auf der Bühne und im Orchestergraben abspielte, bezeichnete Ruth Spies (Mitglied der Schulleitung des GSG ) als die großartige Leistung von "begeisterten, begeisternden und begeisterungsfähigen" jungen Erwachsenen, Lehrern und Helfern. "Herz und Motor seit vielen Jahren" sei Lisa Henn, sagte Ruth Spies.Tatsächlich hatten Volker Weinzheimer als Textautor und Lisa Henn als Verfasserin der Bandarrangements und Dirigentin von Chor und Orchester mit der Geschichte der drohenden Schließung einer musikbegeisterten Nonnenschule- angelehnt an die Filme "Sister act" und "Blues Brothers" - eine erstklassige Vorlage für mehr als 30 Oberstufenschüler und ebenso viele Orchester-Mitglieder geliefert. Nele Bednarczyk und die Kunst-AG hatten ein betont schlichtes, dem kirchlichen Hintergrund entsprechendes Bühnenbild geschaffen, Elke Czernohorsky mit Helferinnen sorgten dafür, dass die Schauspieler perfekt geschminkt, gekleidet und trainiert waren.Gegen Wunder ist man machtlos

Zu Beginn des Stücks stehen herbe Vorwürfe im Raum: Finanziell seien ihm die Hände gebunden, sagt der Schulrat. Die Schule habe nichts zu bieten, erklärt die Mitarbeiterin des Ministeriums. "Aber wir haben doch einen Chor und geben Konzerte, wir halten Gottesdienste, bekommen Preise und betreiben Prävention", zählen die Schwester Oberin Mary Clarence und ihre Stellvertreterin Maria Lazarus auf."Wir retten die Schule mit dem, was wir am besten können", planen die Schüler aus der Ballett- und der Chor-AG und schweißen sich für ein Benefizkonzert zusammen, zu dem sie berühmte Ehemalige verpflichten: die Blues Brothers Band-Mitglieder Andy und Mike."Liebe, was du tust, und du wirst es schaffen", ermutigt die fast 100 Jahre alte Schulschwester Mary Herman. Als schließlich der Schulrat erkennt: "Es haben sich wohl alle gegen die Schulschließung verschworen", kommt Unruhe im Zuschauerraum auf: Der Papst sei soeben eingetroffen. Das stimmt. Denn Schwester Mary Herman hatte in einem Brief ihrem ehemaligen Schüler "Seppl" Joseph Ratzinger von der geplanten Schulschließung berichtet und um "Hilfe von oben" gebeten. Die gewährt "Seppl", indem er als "special guest" zum Konzert kommt und die Schule in kirchliche Trägerschaft nimmt. "Ein Wunder", sagen die Schwestern und die Schüler. "Gegen solche Mächte sind wir machtlos", sagen der Schulrat und die Frau vom Ministerium.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort