Shoppen, schwätzen, Stockbrot schmatzen

HILLESHEIM. (fs) Das erstmals anstatt eines herkömmlichen Weihnachtsmarkts veranstaltete weihnachtliche Einkaufs- und Erlebnisfest in der gesperrten Innenstadt, die Hilleheimer Weihnachtsmeile", lockte trotz Eiseskälte rund 2000 Besucher an und soll im nächsten Jahr wiederholt werden.

"Es hat sich gelohnt, gleich mit der ganzen Familie hierher zu kommen, die Atmosphäre ist sehr schön", berichtet Elisabeth Lehmacher aus Büdesheim. Bereits am frühen Nachmittag kamen die ersten Gäste, um vor Beginn der offiziellen Eröffnung um 16 Uhr noch Zeit zu haben, um durch die Stadt zu schlendern. Dazu gehörten auch Maria und Richard Prämaßing aus dem Kreis Ahrweiler. Die Hillesheimer Werbegemeinschaft mit derzeit 80 Mitgliedern hat bewusst auf einen "herkömmlichen" Weihnachtsmarkt mit Ständen verzichtet. Vorsitzender Manfred Schmitz berichtete: "Bereits bei der Planung stieß die Idee der Weihnachtsmeile auf sehr große Resonanz - nicht zuletzt wegen des Erfolgs der Sommermeile 2003." Die Hillesheimer Geschäftswelt war sich einig, dass sie in ihren Läden mehr bieten könne als in gemieteten Häuschen. Und schließlich fehlten ja auch die Stände nicht, an denen Glühwein, Punsch, Bratäpfel und sonstige Leckereien angeboten wurden. Bei frostigen Temperaturen strömten mehr als 2000 Besucher nach Hillesheim. "Außerhalb der regulären Öffnungszeiten so eine Aktion zu starten, ist immer positiv, weil die Besucher mit mehr Zeit als sonst in die Läden gehen", berichtete Monika Brümmer von der Buchhandlung "Lesezeichen". Lisa Lauer, seit März als Inhaberin einer Geschenkboutique und eines Teeshops in der Stadt, war der gleichen Meinung. Die Läden, die nicht in der "Meile" lagen, aber dennoch geöffnet hatten, hatten nicht den Zulauf, den sie sich wünschten. Die Besucher hingegen äußerten sich durchweg positiv. "Urig, fast so wie früher, alles geht gemächlich zu und ist nicht so hektisch wie auf den großen Märkten in den Städten" - so lautete das Fazit von Annemie Hittdorf-Schmitz aus Weilerswist und Dieter Rosenkranz aus Köln, beide gebürtige Hillesheimer. Ein Übriges zur Atmosphäre steuerten die Musikkapellen bei: Die Volksbank-Musikanten, die Big Band Niederehe, der Musikverein Hillesheim und ein Drehorgelspieler verbreiteten weihnachtliche Stimmung in den Straßen. Besonderer Anziehungspunkt war die Feuerstelle in der Straßenmitte: Wo sonst Autos fahren, buken kleine Bäcker ihr Stockbrot.Nette Geschichten von früher und heute

Noch größerer Andrang herrschte am und im Festzelt, als "Spielleut' zu Hillesheim", die Theatergruppe im Eifelverein, ihren Sketch "Mir verzellen ösch jetz wie öt fröher wohr - un wie öt höck ös" aufführten. Da wurde vom Treiben auf dem ehemals belebten Viehmarkt berichtet, auf dem heute höchstens noch die Jagd nach einem guten Parkplatz fürs Auto Spannung verspricht. Oder dass damals in Hillesheim Straftäter hinter Gitter gebracht wurden und sich heute die Touristen freiwillig in die Zellen einsperren lassen und angekettet durch den Ort laufen. Dass diesmal so viele Gäste Hillesheim besucht haben, war für den Gewerbeverein Grund, sich bereits für eine Fortsetzung im kommenden Jahr auszusprechen. Vorsitzender Manfred Schmitz sagte: "Die Termine stehen: Am 12. Juni 2005 feiern wir wieder eine Sommer-Meile und am 3. Dezember eine Weihnachtsmeile."

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