Sicherheit nicht mehr gewährleistet

AHRWEILER. (red) Aus für die Standorte Dümpelfeld, Gönnersdorf, Koisdorf, Niederlützingen, Spessart und Weiler – Vorstand: Die Geschäftsstellen entsprechen nicht mehr den "Sicherheitsstandards".

Die Kreissparkasse (KSK) Ahrweiler wird sechs Geschäftsstellen ab dem 1. August schließen. Betroffen sind die halbtags besetzten Filialen in Dümpelfeld, Gönnersdorf, Koisdorf, Niederlützingen, Spessart und Weiler, weil sie nach Angaben des Bankvorstands nicht mehr den "heute geltenden hohen Sicherheitsstandards" entsprechen. Der Sprengstoffanschlag auf die Geschäftsstelle Westum im Februar dieses Jahres hatte den Vorstand der Kreissparkasse dazu veranlasst, die Sicherheit der kreisweit noch 55 Geschäftsstellen unter die Lupe zu nehmen. Die Untersuchung bescheinigte der KSK die Erfüllung der heute geltenden hohen Sicherheitsstandards. Sie offenbarte aber auch, dass die vielen Banküberfälle der vergangenen Jahre und ein verändertes Täterverhalten höhere Sicherheitsanforderungen angebracht erscheinen lassen. Die nötigen Investitionen will die KSK Ahrweiler nun vornehmen - allerdings nicht in allen Geschäftsstellen: "Die damit verbundenen notwendigen baulichen und technischen Maßnahmen sind für die Geschäftsstellen Dümpelfeld, Gönnersdorf, Koisdorf, Niederlützingen, Spessart und Weiler nicht mehr vertretbar. Vor diesem Hintergrund hat sich der Vorstand der Kreissparkasse entschieden, diese Geschäftsstellen mit Ablauf des 31. Juli 2006 zu schließen", heißt es in einer Stellungnahme des Kreditinstituts. Die Angestellten der zu schließenden Standorte werden auf andere Filialen verteilt. Da in den betroffenen Ortschaften keine KSK-Geldautomaten aufgestellt sind, müssen die Bürger auf Geschäftsstellen oder ec-Automaten in umliegenden Dörfern oder Städten ausweichen. Ab dem 1. August bestehen dann kreisweit noch 49 KSK-Filialen und wie bisher 46 Geldautomaten. Sparkassendirektor Herbert Breuer bietet älteren Kunden, die keine Geschäftsstelle aufsuchen können, an, ihre Bankgeschäfte per Hausversorgung von KSK-Mitarbeitern erledigen zu lassen. Möglicherweise hat das Kreditinstitut die Flucht nach vorn gewagt, nachdem sich die Kreis-SPD in einer Pressemitteilung für den Erhalt der flächendeckenden KSK-Präsenz stark machte. "Wohin geht die Reise unserer Sparkasse im Kreis Ahrweiler?" fragt SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Banze in dem Schreiben. Weiter heißt es: "Nur kurzfristig werden geänderte und zum Teil stark reduzierte Öffnungszeiten, insbesondere in den ländlichen Geschäftsstellen, der Öffentlichkeit vorgestellt. Verlagerungen von Betreuungsleistungen auf Service-Center und damit verbunden erhebliche, personelle Umsetzungen, aber auch Schließungen einzelner Geschäftsstellen, bleiben bis zu guter Letzt unter Verschluss." Für Unmut in der Bevölkerung hatte zuletzt im April die Zusammenlegung der Filialen in Wassenach und Wehr gesorgt, die mit eingeschränkten Öffnungszeiten einherging. Im September vergangenen Jahres wurde die Filiale in Reifferscheid geschlossen, und mit dem Jahresende war auch das Ende der Geschäftsstellen in Glees, Kalenborn und Rolandseck gekommen.

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