Daun. "SaM" - das sind knapp 50 Frauen und ein Dutzend Männer, die sich mittwochabends im Neunkirchener Bürgersaal zum Singen treffen. Sie wohnen in 20 verschiedenen Orten der Landkreise Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich. Sie stammen aus fünf verschiedenen Nationen, und sie sind zwischen 21 und 78 Jahren alt. Was vor elf Jahren als kleine Gruppe um Cheryl Onnertz begann, hat sich längst zu einem großen Chor mit überregionalem Renommee entwickelt. Das sind die Fakten. Was ist das Geheimnis?

"Wir sind Freunde", beschreibt Rita Schmaus das Besondere von "SaM". "Wir haben den ,SaM'-Virus", erklären Rita Krieger und Astrid Hoffmann und zählen ihren Gewinn aus der Mitgliedschaft auf: "interessante Begegnungen, das Glücksgefühl, wenn ein schwieriger Chorsatz endlich klappt, den Kick bei den Auftritten". Sie sei seit neun Jahren bei "SaM" im Sopran und möchte den Mittwochabend nicht missen, sagt Monika Schäfer. Was Rita Schmaus, Rita Krieger, Astrid Hoffmann und Monika Schäfer dem Publikum des Jubiläumskonzerts über ihre persönliche Motivation mitteilen, bringt der gesamte Chor in einem Cheryl Onnertz gewidmeten Lied auf den Punkt: "Wir stehen auf der Bühne, und die Leute gehen mit. Wir haben Spaß am Singen, und die Leute kriegen's mit." Sie versprechen: "SaM gibt's noch zehn Jahre, wir sind dazu bereit." Sie singen: "Mit dir, Cheryl, ziehen wir durchs Leben, durch die Welt, auf die durch dich ein warmer Lichtstrahl fällt."

Was das Konzert darüber hinaus trägt und prägt, ist die natürliche Choreographie: Auf der Bühne ist immer Bewegung - vom sanften Wiegen bis zum rhythmischen Klatschen, Stampfen und Trommeln. Das 24 Stücke umfassende Repertoire war aus 60 Titeln demokratisch ausgewählt worden und enthält Lieder aus mehreren Sprachen - Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Afrikanisch.

Es geht um Mozart, die Liebe, den Frieden. Die Arrangements basieren auf den Hits von Cat Stevens, Louis Armstrong und Konstantin Wecker. "SaM" zieht "Guten Abend" singend ein, "SaM" beschließt das Programm mit einem irischen Segenswunsch.

"Um Cheryl Onnertz und ,SaM' zu erleben, würde ich noch viel weiter fahren", erzählt Petra Thomas dem Trierischen Volksfreund am Ende des Konzerts. Zusammen mit drei Freundinnen und ihrem Sohn ist sie vom 100 Kilometer entfernten Brücken bei Birkenfeld nach Daun zum Konzert gekommen, ist nun vom ersten Ton bis zum letzten Takt begeistert, hat Gänsehaut, nennt den Abend "grandios und ergreifend". Sie kenne Cheryl Onnertz schon lange, sie sei die Musikpädagogin ihres Sohnes Christian am Niederstadtfelder Standort der Weggemeinschaft Vulkaneifel. Sie selbst habe bei einem Konzert in Idar-Oberstein schon gemeinsam mit ihr auf der Bühne gestanden. "Ich schätze und bewundere sie sehr", sagt Petra Thomas.