Sparen mit geschultem Auge

DAUN. Spielgeräte und Spielplätze müssen regelmäßig überprüft werden. Dafür musste die Stadt Daun bisher den Tüv oder die Dekra bezahlen. Durch eine Weiterbildung kann nun Konrad Scholzen, Mitarbeiter beim städtischen Forst, die Aufgaben wahrnehmen.

19 Spielplätze gibt es in der Stadt Daun und den Ortsteilen. Sie sind teilweise schon in die Jahre gekommen. Überprüfungen, die von der Unfallkasse vorgeschrieben sind, wurden bislang von Mitarbeitern des Tüv oder der Dekra vorgenommen. Das belastete den Etat der Stadt bei jeder einzelnen Prüfung mit 400 Euro. Geld, das die Stadt sparen wollte. Deshalb wurde beim städtischen Forst ein Mitarbeiter gesucht, der eine Weiterbildung machte. Forstwirtschaftsmeister Konrad Scholzen aus Schalkenmehren, bekannt für seine Kettensägeschnitzarbeiten, erklärte sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.Know-how bei zweitägigem Kurs

Durch den Gemeindeunfallverband bekam er in einem zweitägigen Kurs in Gondorf die erforderlichen Kenntnisse vermittelt, um als "Sachkundiger zur Prüfung von Spielgeräten und Spielanlagen" tätig werden zu können.Für die Stadt bietet der angestellte Prüfer auch unter versicherungstechnischen Aspekten viele Vorteile. "Nun ist sicher gestellt, dass regelmäßig Kontrollen nach den Vorgaben der Unfallkasse gemacht werden", sagt Uli Domenghino, als zweiter Beigeordneter der Stadt zuständig für die Bereiche Jugend, Sport und Soziales. Besonders nach dem Winter, wenn die Geräte Wind, Frost, Regen und Schnee ausgesetzt waren, ist eine Überprüfung wichtig, bevor die neue Spielplatzsaison wieder beginnt.Berichte werden fünf Jahre aufgehoben

Konrad Scholzen macht zur Zeit eine Bestandsaufnahme aller Plätze in Daun und den Ortsteilen sowie eine Bild-Dokumentation aller Spielgeräte. Für jeden Spielplatz wird eine Akte angelegt. Faule Stellen im Holz, eingelaufene Stellen in den Schäkeln der Schaukel, Ausrutschbereiche zu kurz oder einfach zu wenig Sand, um weich zu fallen: Das sind Punkte, auf die der Prüfer achtet.Drei Kontroll-Schritte muss Scholzen beachten: Zum einen werden die Fundamente der Spielgeräte freigelegt, um zu sehen, ob es Schwachstellen gibt. Obligatorisch ist für alle Spielplätze und Geräte eine jährliche Prüfung, die fast einen ganzen Tag dauert. Die Mängelberichte müssen fünf Jahre aufbewahrt werden. Von Vorteil sei, das der Forst selbst Spielgeräte herstellt: "Dadurch können wir schon beim Aufstellen von Anfang an Fehler vermeiden."

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