Specht räumt ab

HILLESHEIM. Der "Specht" der Augustiner-Realschule Hillesheim wurde erneut zur besten Schülerzeitung des Landes gekürt. Zudem wurde er mit dem Sonderpreis des Verbandes Deutscher Realschullehrer ausgezeichnet.

Für Chefredakteurin Eva Spindler (16 Jahre) und ihr Redaktionsteam ist diese Auszeichnung der Lohn der Arbeit und Grund zur Freude: "Wir schreiben zwar nicht, um Preise zu gewinnen. Wenn wir trotzdem ausgezeichnet werden, spornt uns das zum Weitermachen an."Schulleiter Peter Steffgen, der das Redaktionsteam betreut, ist stolz auf seine Redaktion: "Dass es sich keineswegs um Kuckuckseier handelt, die hier seit 15 Jahren alljährlich ausgebrütet werden, macht die stolze Bilanz von inzwischen 14 vorderen Platzierungen bei landesweiten Wettbewerben deutlich." Das Blatt belegte bei sieben Teilnahmen am alle zwei Jahre veranstalteten Wettbewerb des Bildungsministeriums vier Mal den ersten und drei Mal den zweiten Platz. Die Wettbewerbsausgabe 2003 zeigt auf 172 Seiten nicht nur ein Spiegelbild des schulischen Lebens, sie berichtet über (fast) alles, was Schüler interessiert. Das Spektrum der journalistischen Darstellungsformen reicht von der Nachricht über die Reportage bis hin zur Glosse und Satire.Pro Jahr wird ein Top-Thema behandelt

Welche Themen bearbeitet werden, entscheidet die Redaktion. Steffgen: "Es gibt jährlich nur ein Titelthema. In diesem Jahr ging es um die Berufswahl." In vergangenen Jahren wurden die Themen "Behinderte", "Gewalt an Schulen" oder "Drogen" behandelt.Für das Redaktionsteam (15 bis 20 Schüler) bedeutet die Schülerzeitung ein Jahr lang harte Arbeit. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft stehen ihnen lediglich zwei Nachmittagsstunden zur Verfügung. "Den größten Teil unserer Arbeit machen wir in unserer Freizeit", erklärt die Chefredakteurin. Sie hält die Fäden in der Hand und steht jedem zur Seite, wenn Probleme und Fragen auftauchen. "Interviews machen wir natürlich außerhalb der Schulzeit. Zu meinen besonderen Erlebnissen gehört zweifelsfrei das Interview mit Thomas D., das in der Siegerausgabe erschienen ist", sagt sie.Und auch an die jungen Mitschüler wird gedacht: Der "Mini-Specht", ein farbig abgesetzter Innenteil der Zeitung, wird mit seinen Geschichten, Rätseln, Gedichten und Anekdötchen besonders den Lesewünschen der Kleinen gerecht.Apropos Wünsche: Die Chefredakteurin wäre froh, wenn die Produktion der Zeitung zum Ende hin nicht immer in Stress ausarten würde. Doch die Mühe lohnt sich. Bei einer Auflage von 500 Exemplaren wird mit dem Specht sogar ein wenig Geld verdient. Das gesamte Equipment (Drucker, Scanner, Digitalkamera, Software, Tonträger und sogar ein Notebook) wurde von der Redaktion selbst erwirtschaftet. Und es bleibt noch Geld, um mit befreundeten Redaktionen (Realschulen Prüm und Bad Marienberg sowie Berufsbildungswerk Neuwied) einmal im Jahr ein Seminar zu veranstalten. Stolz sind die Zeitungsmacher und die betreuenden Lehrer Peter Steffgen und Carsten Göden auch darauf, dass der "Specht" inzwischen sogar zur Pflichtlektüre für ungarische Gymnasiasten geworden ist: Mehrere Artikel wurden dort in zwei Lehrbücher eingearbeitet. Weitere sollen folgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort