Spenden für die Opfer von Kabul

DAUN. (iz) "Hilfe für Freunde": Die Spendenaktion des Fernmeldeaufklärungsabschnitts 931 der Heinrich-Hertz-Kaserne für die Attentatsopfer von Kabul war ein finanzieller Erfolg.

Tombola, Getränkeverkauf, Gagenverzicht: Aus mehreren Quellen speiste sich die Benefiz-Aktion, die die Bundeswehr in Daun zugunsten der Hinterbliebenen des Attentats auf Soldaten in Kabul initiiert hatte. Bei dem Attentat am 7. Juni wurden in Kabul vier Soldaten des Fernmeldebereichs 93 der Bundeswehr getötet, 29 weitere Soldaten schwer verletzt. Zwei der getöteten Soldaten und ein Schwerverletzter gehörten dem Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun an. Zwei weitere Tote und 28 Verletzte stammen aus dem "EloKa-Bataillon 932 Frankenberg/Eder".Viele Helfer haben Urlaub genommen

Aus den Reihen der Soldaten und des Personalrates kam die Idee auf den Tisch, "Hilfe zu geben, Soforthilfe und finanzielle Unterstützung", wie es Oberst Hans-Joachim Woycke ausdrückt. Als Forum diente die Dauner Laurentius-Kirmes. Auf einer Bühne in der Bonner Straße traten zwölf Musikbands verschiedener Stilrichtungen aus der Region auf. "Besonders freute uns, dass die Bands von ihren gewohnten Gagen Abstand nahmen, manche traten sogar umsonst auf", zieht Hauptfeldwebel Klaus Preiß, der maßgeblich mit der Organisation der Aktion betraut war, zufrieden Bilanz. Für die Bands war es keine Frage, ihren Teil zur Benefiz-Aktion beizutragen. "Wir sind alle familiär oder persönlich mit der Bundeswehr verbunden", begründete Sänger und Gitarrist Jan Kretzer das Engagement seiner Formation "a massive maybe". Die Band spendete darüber hinaus die Hälfe ihrer Gage für den guten Zweck. "Viele unserer Helfer haben sich Urlaub genommen, um hier zu helfen", berichtet Woycke. "Dabei gingen die Schichten teilweise von neun Uhr morgens bis drei Uhr nachts. Aber das ist für uns selbstverständlich", ergänzt Unteroffizier Mike Neuwinger. Besonders die Zusammenarbeit mit der Stadt sei hervorragend gewesen, stellt Woycke fest. "Und die mehr als 100 Kaufleute, die uns unterstützt haben, setzten die Basis für dieses Vorhaben.""Überwältigender Zuspruch"

Oberstleutnant Michael Reiter, Kommandeur des Fernmeldeaufklärungsabschnitts 931, spricht von einem zweifachen Erfolg anlässlich der Dauner Laurentiuskirmes: "Erstens ist das Wetter zu nennen und zweites die Aktion der Bundeswehr: Der überwältigende Zuspruch bestätigt uns in unserem Bemühen", erklärt er. Das bestätigt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen: "Die Laurentiuskirmes war in diesem Jahr etwas Besonderes, nicht zuletzt durch die Aktion der Soldaten." Bei der Einrichtung der Bühne spielte auch Kommissar Zufall eine Rolle. Da ein Fahrgeschäft abgesagt hatte, wurde der Platz frei. Die Idee der Musikbühne war geboren. Die Bühne und der Bierstand, betreut von der Bundeswehr, hat nicht nur der Kirmes, sondern auch dem guten Zweck sehr gut getan. Alle Einnahmen aus dem Getränkeverkauf fließen in den Spendentopf. Wie viel Geld insgesamt zusammengekommen ist, soll Mitte bis Ende nächster Woche feststehen. Zu den Mitteln gehören auch die Einnahmen aus einer großen Tombola, die am Mittwochabend veranstaltet wurde.

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