Spiegelbild der Bundeswehr

GEROLSTEIN. Führungswechsel bei der Standortverwaltung (Stov) Gerolstein: Karl-Ludwig Hiller geht in den Ruhestand und Berndt-Georg Hahn übernimmt den Chefposten für die 320 Stov-Mitarbeiter. 2006 wird die Stov Gerolstein aufgelöst und der Stov Mayen zugeschlagen.

"Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagte Ludwig Hiller in seiner Abschiedsrede. Fünf Jahre war der Regierungsoberamtsrat Leiter der Stov Gerolstein, die seit Februar 1964 existiert. Mittlerweile sind die 320 Mitarbeiter Dienstleister für 3500 Soldaten in Trier, Hermeskeil, Daun, Gerolstein, Höchstberg und Traben-Trarbach. Ende 2006 wird die Stov Gerolstein im Zuge der Bundeswehr-Reform aufgelöst. "Das weinende Auge steht für den Abschied von den lieb gewonnenen Mitarbeitern und den jungen Menschen, die wir zwar ausgebildet haben, denen wir aber keinen festen Arbeitsplatz bieten können", sagte Hiller. Den Stov-Mitarbeitern wurden bei der Veranstaltung im Lissinger Bürgerhaus von allen Rednern aus der Bundeswehr-Führungsetage "sozial-verträgliche Regelungen" zugesichert. Der 65-Jährige freut sich derweil mit dem "lachenden Auge", dass der Wecker nicht mehr um 4.45 Uhr klingelt, und er endlich den Motorboot-Führerschein machen kann. Die 20 Jahre in Gerolstein (Hiller war vorher Leiter der Truppenverwaltung) seien die schönste Zeit seiner 47-jährigen Berufslaufbahn gewesen. Hillers Führungsstil wurde von vielen gelobt. Heinz-Günter Wagner, Zentralbereichsleiter der Stov, bezeichnete ihn als "Leiter mit Augenmaß und gerechtem Spielraum für die Mitarbeiter". Werner Trasser, Vorsitzender des Personalrats, sprach ihm Dank für die Zeit, in der schon die Turbulenzen begannen, aus. Engagement auf dem Balkan

Karl-Heinz Schwartz, Stadtbürgermeister von Gerolstein, schloss sich im Namen aller Kommunen an. Oberstleutnant Sven-Gideon Römer-Hillebrecht, Standortältester in Gerolstein, sagte: "Sie spiegeln die Bundeswehr wider. Sie sind flexibel und innovativ in der Zusammenarbeit." Hiller entschied sich während des Wehrdiensts und dem Bau der Mauer im August 1961 für eine Karriere bei der Bundeswehr. Er half nach dem Fall der Mauer 1990 beim Aufbau der Bundeswehr im Osten Deutschlands und ging später für ein halbes Jahr auf den Balkan in den Auslandseinsatz. "Sie wechseln die Position im Fluss. Ich bin mir sicher, dass es klappen wird. Auch wenn meine Stov künftig stark belastet sein wird, wollen wir sie optimistisch begleiten", sagte Römer-Hillebrecht zu Hillers Nachfolger Berndt-Georg Hahn. Hahn, nach mehreren Stationen in St. Wendel, Kusel, Wiesbaden und Bad Neuenahr, seit Mitte 2002 Leiter der Truppenverwaltung in Cochem, tritt sofort in Hillers Fußstapfen. Franz-Josef Lersch-Mense, Präsident der Wehrbereichsverwaltung West, zeigte für den gebürtigen Saarländer schon jetzt den weiteren Weg auf: "Wenn die Stov Gerolstein aufgelöst wird, geht auch der Leiter der Stov Mayen in Ruhestand. Dann werden sie dort die Leitung übernehmen."

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