Die Zulassungszahlen von Geländewagen sprechen eine deutliche Sprache. Seit vielen Jahren steigen sie beständig immer stärker an. Dieser Trend soll zumindest bis 2008 anhalten. Dank neu auf dem Geländewagenmarkt eingestiegener Marken wie BMW, Porsche und Volkswagen werden das Angebot und die Kundenklientel immer breiter, während die Absatzzahlen "normaler" Autos teilweise rückläufig sind. Im Geländewagenbereich liegt also ein mögliches Wachstum, hier können noch potentielle Kunden gewonnen werden. Was aber in Deutschland fehlt, sind Bereiche, wo die Fähigkeiten dieser Fahrzeuge ausprobiert werden können. Denn das Gefühl von Freiheit und Abenteuer reicht vielen Geländewagenfahrern längst nicht mehr aus. Sie wollen selbst erleben, was es heißt, ein Auto am Limit zu bewegen. 85 000 Quadratmeter für 40 Jahre gepachtet

Die alte Lavagrube bei Drees, deren Abbau Ende März 2005 beendet wurde, soll nun der beste Platz für die wirklichen Off-Road-Fans werden. Die beiden Investoren Josef Hohnsbehn und Christoph Heuchemer haben das rund 85 000 Quadratmeter große Gelände für 40 Jahre von der Gemeinde Drees gepachtet und nun den ersten Schritt ihrer großen Pläne getan. "Ich hoffe, wir haben hier etwas geschaffen, das für alle ein Erlebnis ist", sagte Betreiber und Geschäftsführer Hohnsbehn bei der offiziellen Eröffnung. Mit viel Aufwand wurden die Voraussetzungen geschaffen, um legal im Gelände zu fahren, denn "Camp4Fun" ist eine von wenigen zu 100 Prozent als "Off-Road- Fahrgelände" behördlich genehmigten Anlagen. "In dieser Form gibt es so etwas in Deutschland nicht. Camp4Fun wird für die ganze Familie ein Erlebnis bieten", so Hohnsbehn. Die Hindernisse in der Lavagrube sind von einem Experten mit Erfahrung aus der F.I.A. Marathonrallye WM geplant und gebaut und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geschaffen worden. Aus der Kombination der Hindernisse ergeben sich verschiedene Varianten eines etwa zwei Kilometer langen Off Road Rundkurses. "Camp4 Fun ist im Gesamtangebot des Nürburgring ein wichtiges Mosaiksteinchen", sagte Dr. Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH. Rund zwei Millionen Euro wollen die beiden Investoren aus privaten Mitteln bis Ende nächsten Jahres am Nürburgring investieren, um das Off-Road-Zentrum attraktiv zu machen. Im nächsten Jahr soll ein Servicegebäude mit Seminarräumen, Werkstatt und Waschanlage gebaut werden. Vom Land gibt es für die äußere Erschließung Wirtschaftsfördermittel in Höhe von 60 Prozent. Ob kreuz und quer über Felsen, über Steigungs- und Gefällstrecken mit 45 Grad Seiten-Neigung, tiefe Senken, Grobschotter-Strecken, über Knüppeldämme oder durch Schlammlöcher: Alles ist hier möglich. Dazu gibt es noch eine Buggy- und Quadbahn für diese spezielle Klientel. Neben dem Off-Road-Fahren soll auch das Umfeld mit einem Bistro, sanitären Anlagen, Kinderspielplatz und Campingwiese professionell gestaltet werden. 25 Euro kostet ein Tag im Camp4Fun mit dem eigenen Geländewagen, möglich ist aber auch die Benutzung von Gelände-Leihwagen und die Hilfe und Unterweisung durch erfahrene Instruktoren. Die Buchung erfolgt über das Fahr-Sicherheitszentrum am Nürburgring.