Stadt erwartet friedliche Erstürmung

GEROLSTEIN. Die Stadt Gerolstein hat in diesem Jahr guten Grund zu feiern: 50 Jahre Wiederverleihung der Stadtrechte. Und nicht nur während der Festwoche vom 2. bis 8. Juni ist viel los in der Brunnenstadt. Höhepunkt ist der historische Festumzug am Pfingstsonntag.

 Ob Fußgängerzone oder nicht: In der Hauptstraße in Gerolstein (hier zwischen Einmündung von Unterer und Oberer Marktstraße) herrschte auch schon Anfang des vorigen Jahrhunderts Parkplatznot .Foto: Rathaus-Archiv

Ob Fußgängerzone oder nicht: In der Hauptstraße in Gerolstein (hier zwischen Einmündung von Unterer und Oberer Marktstraße) herrschte auch schon Anfang des vorigen Jahrhunderts Parkplatznot .Foto: Rathaus-Archiv

Seit zwei Jahren (in 30 Sitzungen) beschäftigen sich die Organisatoren mit der Ausrichtung des Fests. Maßgeblich beteiligt waren Karl-Heinz Schwartz, Karl-Heinz Böffgen, Wilma Herzog, Elisabeth Böffgen-Breuer, Wolfgang Meyer und Heidi Gerhard. Viel Arbeit und Herzblut wurde in die Herausgabe des Festbuchs "Gerolstein, Band 2", an dem 41 Autoren mitwirkten, gesteckt. Karl-Heinz Böffgen sagt: "In diesem Buch wollen wir uns der Geschichte erinnern und nachfolgenden Generationen etwas mitgeben." "Knaller wird aber der Festzug am Pfingstsonntag", verspricht Karl-Heinz Schwarz. Rund 900 Beteiligte mit zehn Wagen präsentieren die Themenbereiche Brauchtum, Sport und Freizeit, Leben und Arbeiten. In Kindergärten, Vereinen und Schulen laufen derzeit die letzten Vorbereitungen. Allein die Regionale Schule ist mit 60 Kindern vertreten. "Dies ist der Beweis, dass Jung und Alt gemeinsam eine großartige Sache auf die Beine stellen können", kommentiert Schwartz. "Positives Zeichen lebendiger Partnerschaft"

Es wird einiges geboten werden - für Ohr und Auge. So sind neun Musikvereine dabei. Das Forstamt zeigt mit drei Wagen Waldarbeit früher und heute. Zur Demonstration sind ein Rückerpferd und ein Holz-Vollernter mit dabei. Die Feuerwehr Gerolstein wird unter anderem eine altertümlichen Handspritze präsentieren. "Als ein positives Zeichen der lebendigen Partnerschaft", bewertet Hermann Josef Wirp die Teilnahme der Partnerstädte Gilze en Rijen und Digoin. Erwartet werden rund 200 Gäste. Neben den Repräsentanten beider Städte kommen aus Digoin die Weinbruderschaft, das Städtepartnerschafts-Komitee und zwei Orchester. Gilze en Rijen bereichert den Umzug mit drei Musikgruppen und bringt ein historisches Löschfahrzeug mit. Erfreulich ist für Wirp vor allem, dass alle Teilnehmer in Gerolstein untergebracht werden konnten - zum großen Teil privat. Der Startschuss für das große Ereignis fällt um 14 Uhr am Arbeitsamt. Die Zuschauer erwartet während des Zugverlaufes (durch die Fußgängerzone und am Brunnenplatz vorbei) Aktion, Musik und Gesang. Die Gastronomie versorgt die Besucher während des Verlaufs mit leiblichen Genüssen. Kommentiert wird das Zuggeschehen über Lautsprecher an der Normaluhr, am Rondellvorplatz und am Brunnenplatz. Dort wird zudem vor der Apotheke eine Tribüne aufgebaut, die es auch den behinderten Zuschauern ermöglicht, das Treiben gut zu verfolgen. Nach etwa zweieinhalb Stunden wird sich der Festzug am Postvorplatz auflösen, doch auf den Plätzen der Stadt wird weiter gefeiert. Die Organisatoren erwarten rund 20 000 Besucher. Wirp kündigt an, dass außerhalb des Zentrums rund 2000 Parkplätze zur Verfügung stehen werden. Stadtbürgermeister Georg Linnerth freut sich auf das große Fest mit der gesamten Bevölkerung und verspricht fröhliches Treiben, so lange es erlaubt ist. Er ist überzeugt: "Dieses Fest wird das Wir-Gefühl stärken. Was jetzt an Zusammenhalt aufgebaut wird, wirkt sich nachhaltig positiv aus. Gerade aus solchen Jubiläumsfeiern heraus haben sich immer sehr wichtige Aktivitäten entwickelt und etabliert." Um im Festjahr den Blick auf die Geschichte Gerolsteins zu lenken, veröffentlicht der TV in den nächsten Wochen eine Reihe von ausgewählten historischen Bildern markanter punkte der Brunnenstadt. Die aktuelle Ansicht des gleichen Schauplatzes wird dabei jeweils daneben gestellt, um so auf einen Blick die Entwicklung zu dokumentieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort