Stadt ist bereit, Hotel zu kaufen

HILLESHEIM. Bewegung in Sachen Augustiner-Kloster: Von dem halben Dutzend Interessenten, die das Hotel betreiben wollen, haben sich zwei herauskristallisiert. Einer davon soll sogar bereit sein, das Haus zu kaufen. Derweil denkt auch die Stadt darüber nach, den Anteil der Bank zu erwerben, um das Hotel dann aus einer Hand veräußern zu können.

Die Zukunft des seit rund zweieinhalb Jahren leer stehenden Augustiner-Klosters wird in der heutigen Stadtratssitzung - im nichtöffentlichen Teil - Thema sein. Auf TV -Nachfrage äußerte sich Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) optimistisch: "Bei der Stadtratssitzung werden wir uns bestimmt auf eine Lösung einigen." Zwar habe der Bauausschuss keine Empfehlung für einen der Interessenten ausgesprochen, seinen Optimismus begründet der Stadtchef aber mit "konkreten Verhandlungen Anfang dieser Woche". Letztlich konzentrieren sich alle Akteure auf den 27. Mai, 10 Uhr. Dann ist vor dem Amtsgericht Daun der dritte Versteigerungstermin der 60 Prozent des Hotels, die nicht der Stadt gehören, sondern nach Insolvenz des Betreibers unter Zwangsverwaltung der luxemburgischen Gläubigerbank stehen. Die Stadtratssitzung wie auch die Gespräche mit den Interessenten und der Bank dienen der Vorbereitung auf den 27. Mai. Grundproblem für eine Vermarktung war stets, dass das Haus zwei Eigentümer hat: die Stadt und die Gläubigerbank. "Das haut langfristig nicht hin", sagte Stein, nach dessen Bekunden es bei der Stadt aber mittlerweile zu einem Umdenken gekommen sei. Stein: "Es ist eine realistische Variante, dass die Stadt den Anteil der Bank kauft. Aber nur, um das Haus so schnell wie möglich an den Mann zu bringen. Ich werde jedenfalls nicht den Hoteldirektor spielen." Finanziert werden kann dieses Modell nach Einschätzung des Stadtchefs aber nur, "wenn wir an unsere Rücklage von rund 1,3 Millionen D-Mark unter anderem aus rückständigen Mieten herankommen". Um dieses Geld aber dreht sich noch ein Prozess vor dem Landgericht zwischen dem ehemaligen Betreiber und der Stadt. "Der Prozess ist die große Unbekannte", meinte Stein.Stein: Ein Interessent würde auch kaufen

Klar ist für ihn, dass die für Reparaturen ebenfalls vom Betreiber einbehaltenen 250 000 Mark "bei weitem nicht ausreichen, um den Investitionsstau aufzulösen". Aber: Unter den zwei übrig gebliebenen Interessenten ist laut Stein "auch einer dabei, der das Haus so kaufen würde - zu einem entsprechenden Preis". Über den Umfang der zu leistenden Reparaturen seien die Interessenten informiert. Ihre Vorstellungen findet der Stadtbürgermeister gut. "Beide Bewerber wollen den ursprünglichen Kloster-Charakter betonen. Das Hotel soll ein solides, bodenständiges und wieder eines der führenden Häuser in der Region werden." Das Haus als Golf- und Sporthotel zu vermarkten, bezeichnet Stein rückblickend als "vielleicht etwas überhöht".

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