Stehende Ovationen zum Ende einer Ära

HILLESHEIM. Eine Institution des Kreises Daun und des Hillesheimer Lands tritt ab: Nach 28 Dienstjahren wurde Bürgermeister Alfred Pitzen mit einer großen Feier in den Ruhestand verabschiedet.

Welch ein Bild: Die Gäste in der voll besetzten Hillesheimer Stadthalle stehen auf und applaudieren für den, der an diesem Tag zum letzten Mal die öffentliche Bühne als Bürgermeister betreten hat: Alfred Pitzen ist nach 28 Jahren als Chef der Verbandsgemeinde (VG) offiziell verabschiedet worden. Mit dem stehenden Applaus wurde der Mensch, der Verwaltungschef und der Kommunalpolitiker Alfred Pitzen und damit sein gesamtes Lebenswerk gewürdigt.Vier Landräte hat er erlebt

Alle, die zur Verabschiedung gekommen waren, stimmten überein: Die Bilanz nach fast drei Jahrzehnten Amtszeit darf mit Recht als eine "Ära" bezeichnet werden. Im Saal waren viele Weggefährten, politische und persönliche Freunde, aber auch die Repräsentanten des öffentlichen Lebens im Kreis Daun.So waren drei der vier Landräte (Römer, Nell, Onnertz), die während der Amtszeit von Alfred Pitzen an der Spitze des Kreises standen, dabei, aktuelle und frühere Landtagsabgeordnete, viele frühere und noch amtierende Bürgermeister-Kollegen, kurzum: Auch die Gästeliste spiegelte den beruflichen Werdegang des Noch-Bürgermeisters (bis 31. Dezember) wider.Helmut Schmitz, erster Beigeordneter der VG, ließ den beruflichen Lebensweg Pitzens Revue passieren. Parallel dazu waren Zeitungsausschnitte und Fotos zu sehen, die den jung-dynamischen 36-Jährigen frisch gebackenenen VG-Chef bis zum etwas älteren, aber noch dynamischen Bürgermeister zeigten.Ob Abwasser, Wirtschaftsförderung oder Stadtsanierung: Es war eine lange, lange Liste an Meilensteinen der Karriere Pitzens, die Schmitz vortrug. Die Bilanz des Beigeordneten: "Alfred Pitzen schaut auf ein Lebenswerk zurück, das sich sehen lassen kann."Ganz eigene Art der Verhandlungsführung

Ob Landrat Heinz Onnertz, ob Manfred Seefeldt, stellvertretender Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz und Studienfreund Pitzens, ob die Personalrats-Vorsitzende Maria Hohn, ob Forstamtschef Martin Manheller oder der Üxheimer Schulleiter Albert Hens: In ihren Reden wurde Alfred Pitzen immer wieder als "zuverlässig, gesprächsbereit, kompetent" bezeichnet. Auch die Fähigkeit des Bürgermeisters, durch seine ganz eigene Art manch verfahrene Verhandlung doch noch zum Erfolg geführt zu haben, wurde gewürdigt.Matthias Meyer (Oberbettingen), dienstältester Ortsbürgermeister in der VG, dankte in Namen aller Gemeinden. Da er mitbeteiligt war daran, Pitzen vor fast 30 Jahren nach Hillesheim zu holen, stellte Meyer zufrieden fest: "Es war eine gute Wahl." In der VG Hillesheim werde das Wort, der Rat und die Erfahrung Pitzens auch über den 31. Dezember hinaus geschätzt. Personalrats-Vorsitzende Maria Hohn wünschte ihrem "besten, weil einzigen Chef", dass er dem Staat noch viele Jahre als Ruheständler "auf der Tasche" liegen solle.Pitzen selbst wies nach so viel Lob auch auf die schweren Zeiten hin, als seine Frau nach mehr als 30 Jahren Ehe vor einigen Jahren starb. Er freue sich auf den Ruhestand und auf viele schöne Dinge, die bislang zu kurz gekommen seien. Wie berichtet, zieht Pitzen nach von der Eifel an die Mosel, nach Konz, wo er mit seiner künftigen Frau lebt.Er wünschte zudem seiner Nachfolgerin Heike Bohn, die am 30. Dezember ins Amt eingeführt wird, einen "guten Start". Er übergebe eine VG, in der "alle Felder wohlbestellt" seien.Freuen dürfen sich die Kindergärten in der VG: Statt Abschiedsgeschenke hatte Pitzen um eine Spende für die Einrichtungen gebeten, und so mancher gut gefüllte Briefumschlag wechselte im Verlauf der Feier dann auch den Besitzer.

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