Steineberg will hoch hinaus

STEINEBERG. Stärkung des Fremdenverkehrs: Die Gemeinde Steineberg will ihre "Vulcano-Info-Plattform" am 3. Oktober eröffnen.

 Ein Logo für ihre neue Attraktion (links) haben die Steineberger schon. Vorbild für ihr Projekt ist der Aussichtsturm in Dierscheid bei Hetzerath, der 1999 errichtet wurde.Foto: Helmut Gassen

Ein Logo für ihre neue Attraktion (links) haben die Steineberger schon. Vorbild für ihr Projekt ist der Aussichtsturm in Dierscheid bei Hetzerath, der 1999 errichtet wurde.Foto: Helmut Gassen

Das Projekt Turmbau ist schon drei Jahre alt. Damals scheiterte der Anlauf, weil es keine Fördermittel gab. Doch jetzt ist die Realisierung gesichert. Nachdem das Projekt von der Eifel-Tourismus GmbH (ET) vom touristischen Standpunkt als wichtig anerkannt wurde, können aus dem Leader-plus-Programm der Europäischen Union Fördermittel für die Informations-Plattform bereit gestellt werden. Anfang Oktober wird Steineberg um eine Attraktion reicher sein. Dann wird die Plattform stehen, und Einheimische sowie Gäste können die Eifel aus einer ungewöhnlichen Perspektive anschauen. 558 Meter ragt allein die Steineberger Ley aus der Landschaft hervor, von der 24 Meter hohen Plattform aus soll die Fernsicht bei optimalen Verhältnissen fast 70 Kilometer Luftlinie betragen. Bei der Höhenbestimmung der Aussichtsplattform wurde das Wachstum der jetzigen Bäume für die nächsten 30 Jahre zu Grunde gelegt. Der Name der Plattform, "Vulcano", bezieht sich auf die vulkanische Umgebung, in der sich das Bauwerk befindet. Bis Ende der vierziger Jahre stand auf der Ley schon einmal ein etwa zehn Meter hoher Turm, der aber wegen Baufälligkeit abgebaut werden musste. Noch heute erinnern sich viele Steineberger gern daran, und daher kam im Gemeinderat auch die Idee zum Neubau einer Aussichts-Plattform. "Das war der Sinn unseres Vorhabens, wir wollen damit aber auch die Infrastruktur für die Gemeinde verbessern. Vielleicht können unsere Dorfschänke und das Jugendzentrum mit seinen 120 Betten etwas davon profitieren", hofft Bürgermeister Heinz Bohr. Das Vorbild für Steineberg steht in Dierscheid bei Hetzerath, wo 1999 ein Aussichtsturm gebaut wurde. Das Architektenbüro Hans Zosel aus Weinsheim, das für den Dierscheider Turm verantwortlich war, hat auch die Planung der Steineberger Plattform übernommen. Die neue Infoplattform, die einen dreieckigen Grundriss hat, wird eine Gesamthöhe von 27,50 Meter haben und auf einem Fundament von einem Meter Dicke und zehn Meter Durchmesser stehen. Sehenswürdigkeiten in allen Himmelsrichtungen

Drei Douglasien von 30 Meter Länge aus dem Staatsforst Darscheid werden in Stahlhülsen die Seiten des Turmes stellen. Die Seitenlänge des Turmes beträgt jeweils 6,50 Meter. In 24 Meter Höhe befindet sich die Aussichtsplattform, zu der eine Wendeltreppe aus Holz führt. Auf der Brüstung der Aussichtsplattform werden 24 versenkte Plaketten aus Edelstahl den Besuchern die jeweiligen Sehenswürdigkeiten in allen Himmelsrichtungen erklären. Die Nürburg, das Holzmaar, die Dauner Maare, Hohe Acht oder der Erbeskopf - von der Plattform wird sich ein einmaliger Ausblick bieten. Zur Zeit läuft die Ausschreibung, schon am 2. Juli sollen die Aufträge vergeben werden. Der "Turmbau zu Steineberg" wird nicht ganz billig sein. 171 000 Euro sind als Gesamtkosten veranschlagt. Für die Gemeinde kostet das Projekt nach dem jetzigen Stand rund 46 500 Euro. 85 000 Euro kommen von der EU, weitere 16 000 Euro steuert das Land, 17 000 Euro die Verbandsgemeinde Daun bei. Mit rund 5000 Euro fördert auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises das Vorhaben. Auch an Besucher, die mit dem Auto nach Steineberg kommen, hat die Gemeinde gedacht. Neben dem Jugendzentrum und am Wald der Steineberger Ley stehen Parkplätze zur Verfügung. Wanderer und Radfahrer werden durch Informationstafeln an den Wanderwegen oder dem Maare-Mosel-Radweg nach Steineberg geleitet. 20 200 Euro sind für Werbeausgaben wie Logogestaltung, Infotafel, Faltpläne, Flyer, die Beschilderung der Radwege, Schautafeln und die Internetdarstellung vorgesehen. Vom Industriegebiet Mehren und von Ulmen aus sind zudem zwei neue Radwege nach Steineberg als Zubringer für Besucher geplant.

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