Streckenposten und Lebensretter

DAUN. (ako) Keller auspumpen, Ölspuren oder umgestürzte Bäume beseitigen, beim Kirmesaufbau helfen oder - klassisch - Brände bekämpfen: Die 56 Aktiven der Feuerwehr Daun haben das ganze Jahr über alle Hände voll zu tun. Bis zu 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit fallen für jeden an.

Bislang ist es ein normales Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Daun: Waren es im Jahr 2003 insgesamt 106 Einsätze, zu denen die Wehr gerufen wurde, so sind es in diesem Jahr derzeit knapp 60 Fälle, in denen die Hilfe der insgesamt 56 Männer und Frauen starken Truppe gefragt war. Hinzu kommen noch 25 aktive Mitglieder der Jugendfeuerwehr und 27 aus der so genannten Altersabteilung der über 60-Jährigen. Nicht nur brennende Strohballenlager oder Hotelküchen waren es in letzter Zeit, die zum Ausrücken und zur Unterstützung der örtlichen Wehren in den Dörfern riefen. Zu den Aufgaben der Feuerwehr Daun gehört weit mehr: "Wir holen zur Not verirrte Katzen vom Baum oder beseitigen Ölspuren auf der Straße, wir leisten technische Hilfe bei Unfällen oder machen Gefahrstoffeinsätze, wenn etwa ein verunglückter Tanklaster einen Bach verschmutzt", sagt Wehrführer Friedhelm Marder. Im Sommer kommen die Verkehrsregelung bei Großveranstaltungen wie der ADAC-Rallye, die Hilfe beim Aufbau der Dauner Kirmes oder je nach Wetterlage auch Kellerauspumpen und die Beseitigung umgestürzter Bäume hinzu. "Da sammeln sich im Schnitt 100 bis zu 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro Mitglied an, die zusätzlich zum normalen Beruf geleistet werden", sagt Marder. Er ist froh, dass die meisten Arbeitgeber die Bedeutung dieses Engagements einsehen. Zudem können für ausgefallene Arbeitsstunden Lohnersatzkosten beantragt werden. Ein Aktiver in der Feuerwehr muss eine ärztliche Eingangsuntersuchung bestehen, körperlich fit und in der Lage sein, große Gewichte zu tragen. Manche Einsätze belasten, wenn es etwa um Verkehrsunfälle mit Verletzten geht. "Frauen machen sehr gut mit und sind besonders zuverlässig", sagt Marder. Ständige praktische und theoretische Fortbildungen, teils mit Atemschutzmasken in dunklen und mit Rauch gefüllten Räumen, gehören zum Alltag in der Feuerwehr."Technik-Fans kommen voll auf ihre Kosten"

Die komplette Ausrüstung eines Brandschützers kostet rund 600 Euro - ein Faktor, den der Förderverein der Feuerwehr mit Spenden und Beiträgen ausgleicht. Hauptverantwortlich für die Ausrüstung der Wehr ist indes die Verbandsgemeinde. "Das Engagement bringt den Aktiven aber auch viel: Wir haben ein sehr gutes freundschaftliches Klima und unterstützen einander auch privat", berichtet Marder. "Zudem kommen vor allem Technikfans voll auf ihre Kosten." Gegenseitige Besuche und Touren gibt es auch mit der Partner-Wehr im italienischen Carisolo. Marder: "Außerdem erlebt man immer wieder Neues, auch Positives." Im zehn Jahre alten Gebäude der Dauner Feuerwehr werden die Trainingseinheiten absolviert und die umfangreichen Wartungsarbeiten am Material - von den Schläuchen bis hin zu den Einsatzwagen - verrichtet. Dort ist auch die Funkzentrale mit detaillierten Plänen von Gebäuden und Zufahrten im Einsatzbereich. Die Funkzentrale koordiniert die Einsätze zusätzlich zur Leitstelle in Trier, wenn mehr Feuerwehrleute oder spezielle Ausrüstungen benötigt werden. Denn von Trier geht lediglich der allgemeine Erstalarm aus. Laut Gesetz muss die Wehr innerhalb von acht Minuten an jedem Einsatzort sein, auch in ländlichen Gebieten.

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