Stück für Stück zum Radler-Glück

GEROLSTEIN. Ein wichtiges Teilstück des 70 Kilometer langen Kylltal-Radweges wird derzeit von Gerolstein nach Densborn ausgebaut. Diese 16 Kilometer kosten 1,5 Millionen Euro. Davon übernimmt das Land 85 Prozent. Im September soll das Teilstück fertig sein.

 Prüfender Blick: Oliver Arimond, Radweg-Experte des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Gerolstein, beobachtet, wie mit dem Bagger die Gitter-Matten mit Erde überdeckt werden.Foto: Gabi Vogelsberg

Prüfender Blick: Oliver Arimond, Radweg-Experte des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Gerolstein, beobachtet, wie mit dem Bagger die Gitter-Matten mit Erde überdeckt werden.Foto: Gabi Vogelsberg

"Der Kylltal-Radweg ist von überregionaler Bedeutung, weil er von Kronenburg bis nach Trier-Ehrang führt", erklärt Oliver Arimond, zuständiger Ingenieur des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) in Gerolstein. Er ist für die Kreise Daun und Bitburg-Prüm zuständig.Die Strecke von Kronenburg (Nordrhein-Westfalen) bis Gerolstein ist fertig und seit Februar wird eifrig am 16 Kilometer langen Teilstück von Gerolstein nach Densborn gebaut. Sechs Kilometer führen über vorhandene Wirtschaftswege, die restlichen zehn Kilometer werden komplett neu angelegt.Böschungen werden mit Gittern befestigt

"Große Teilbereiche liegen unmittelbar neben der Landesstraße 24. Die Dammstützkonstruktionen werden mit so genannter bewehrter Erde ausgeführt", berichtet Arimond. Diese Art des Unterbaus in Hanglage sei günstiger als die Variante mit Steinen und passe sich außerdem später besser der Landschaft an. Das Prinzip ist einfach: Mit so genannten "Kunststoff-Textil-Geogitter-Matten" werden Böschungen bis zu einer Neigung von 80 Grad befestigt. Die Zwischenräume werden mit Erde gefüllt, um später bepflanzt zu werden.Drei Brücken müssen gebaut werden

Die Fahrbahn des Radwegs wird auf dem gesamten Teilbereich bis Densborn mit einer Bitumendecke versehen. Allerdings hat die Idylle des Eifelflusses beim Radwegebau ihren Preis. Drei Überführungen müssen gebaut werden. Die Brücke am Ende des Gerolsteiner Kyllparks steht bereits. Ebenso die 120 000 Euro teure Bogenbrücke zwischen Gerolstein und Birresborn (der TV berichtete).In etwa einem Monat wird die 110 000 Euro teure Brücke vor Mürlenbach erstellt. Dafür ist allerdings keine Nachtaktion wie bei der Bogenbrücke nötig. Die Betonpfeiler stehen schon. Auch drei Rastplätze mit Tisch-Bank-Kombinationen sind geplant. Für die Sicherheit entlang der Landesstraße sorgen Holzlattenzäune. Davon stehen alleine im LSV-Bereich insgesamt zwölf Kilometer. Das 3,5 Kilometer lange Teilstück zwischen St. Thomas und Kyllburg wurde im Frühjahr für die Biker frei gegeben. Gesamtkosten dafür kann Oliver Arimond noch nicht nennen, weil noch keine Schlussabrechnung gemacht wurde.Eine Besonderheit weist diese Strecke aber auf: den 194 Meter langen Dechen-Tunnel. Er wird, ebenso wie der 250 Meter lange Daufenbach-Tunnel südlich von Auw an der Kyll, von der Bahn genutzt. "Und weil noch Bahnbetrieb ist, haben wir den Radweg mit aufwendigen Schutzwänden aus Holz gesichert", erklärt Arimond.Aber auch auf der freien Strecke müssen wegen der Nähe zu den Gleisen die Radfahrer geschützt werden. Und zwar überall da, wo der Kylltal-Radweg näher als drei Meter zu den Gleisen verläuft.Bau der restlichen Lücken steht noch nicht fest

Im Bereich St. Thomas wurden deshalb auf einer Strecke von 600 Metern 1,80 Meter hohe Gitterzäune aufgestellt. Damit beim Radwegebau auch alle Vorschriften der Bahn eingehalten werden, ist während der Arbeiten immer ein so genannter "DB-Sicherheitsposten" dabei.Im Gerolsteiner LSV-Bereich weist der Kylltal-Radweg noch einige Lücken auf. Die Strecke von Densborn nach St. Thomas und von Kyllburg bis Erdorf seien in Planung, sagt Arimond. Wann die wenigen Kilometer, die noch am kompletten Kylltal-Radweg fehlen, gebaut werden, wagt er nicht zu sagen.Das Endstück des Kylltal-Radwegs auf Gerolsteiner LSV-Gebiet von Erdorf über Auw bis nach Phillipsheim ist seit zwei Jahren fertig. Die Strecke von Phillipsheim bis nach Ehrang, auf Trierer LSV-Gebiet, existiert schon länger.

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