Tausende strömen auf den Rummel

DAUN. Kirmesfieber in der Kreisstadt: Tausende Besucher strömten seit Samstag auf die Dauner Laurentius-Kirmes. Noch bis Mittwoch bietet das Volksfest Programm für Jung und Alt.

Während sich auf dem Rummelplatz bei strahlendem Sonnenschein schon das Karussell drehte, Autoscooter gefahren wurde und die ersten Liebesäpfel verkauft wurden, hatten Dauns Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen und sein Team vom Forum Daun gerade den Umzug beschlossen: Wegen mangelndem Vertrauen in das Wetter und waren sie zur Kirmeseröffnung ins Forum gezogen, wo sich bei Freibier, Wasser und Apfelschorle überraschenderweise richtig viel Volk und auch ihre gewählten Repräsentanten aus dem Land- und Bundestag versammelten - der nahe Wahlkampf lässt grüßen. Bürgermeister Jenssen erinnerte trotz des freudigen Anlasses noch einmal an den tragische Unglück im vergangenen Jahr und gedachte Ramona S. aus Daun, die bei einem Unfall, der sich auf dem Fahrgeschäft "Sling Shot" ereignet hatte, das Leben verloren hat. Geschmückt mit der Amtskette, trat Jenssen dann zu der obligatorischen Amtshandlung, der Kirmeseröffnung, an und schlug mit dem Holzhammer das 20-Liter-Bier-Fass an, wobei Pizza-Chef Raimondo Bartolini die Feinarbeit in der Kunst des Bierausschanks übernahm. Der Eröffnungstag ist neben dem Montag und Mittwoch der bestbesuchte Tag der Dauner Kirmes.Brillant-Feuerwerk und gut besuchtes Horror-Haus

So war auch am Samstagabend trotz gefallener Temperaturen jede Menge Trubel auf dem Volksfest. Publikumsmagnet am späten Abend war das große Brillant- Feuerwerk, das vom Wehrbüsch aus abgeschossen wurde und das sich die Stadt einiges kosten lässt. An Attraktionen ist die Dauner Kirmes auch in diesem Jahr reich. Das Fahrgeschäft "G-Force" fordert die Magengegend besonders heraus, das "House of Horror", ursprünglich nur eingesprungen, weil ein anderer Schausteller abgesagt hatte, entpuppte sich als die ideale Kirmesbelustigung, wie die Warte-Schlange vor dem Kassenhäuschen erkennen ließ. Doch die Kirmes ist längst nicht mehr das Schlaraffenland des Geldverdienens für die Schausteller und Budenbesitzer. Den Status einer einmaligen Attraktion hat die Kirmes in Zeiten eines Überangebots vieler Groß-Veranstaltungen schon lange verloren. Die Folge: Der Rummel steckt in der Krise, weil den Kirmesbesuchern das Geld nicht mehr so locker in der Tasche sitzt wie früher. "Der Zuspruch ist noch immer da, aber es gibt allgemein zu viel Unterhaltung und da fällt das Budget für den Kirmesbesuch bei vielen Leuten geringer aus", sagt Wolfgang Wingender, Chef des "G-Force". Dem kann Monika Bärhausen, Chefin des Auto-Scooters nur zustimmen: "Der Umsatz ist zurückgegangen, weil es ein Überangebot an Unterhaltung gibt." Hinzu kämen für die Schausteller gestiegene Preise für Sprit, Personal, Standgeld und Strom. Fahrgeschäft-Betreiberin Monika Bärhausen: "Die Kosten fressen uns auf, aber wir machen trotzdem weiter, weil wir in den Rummel hinein geboren und mit Herz und Seele dabei sind." Ähnlich auch die Meinung von Karl-Heinz Reinhard, Chef am Ballonwurfstand: "Alles ist schlechter geworden, die Kirmesbesucher geben nicht mehr so viel aus. Deshalb kann ich nicht mehr so viel investieren wie früher." Den Spaß an der Kirmes sollte man sich trotzdem nicht nehmen lassen, denn Dauner Kirmes, die ist schließlich nur einmal im Jahr.

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