Teamarbeit im "Määrchen-Wald"

18 junge Leute aus neun Nationen arbeiten zurzeit im Auftrag des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes (IJGD) gemeinnützig an drei Projekten rund um Gillenfeld. Sie werden von der Studentin Ilka Wäsche betreut. Der Trierische Volksfreund beobachtete die Gruppe bei Arbeiten am neuen "Määrchen-Naturwaldpfad" der namentlich an die Maare in der Eifel angelehnt ist.

Gillenfeld. Schon von Weitem ist das babylonische Sprachengewirr am Sammetbach in der Nähe des Holzmaars zu hören. Doch als es ernst wird - ein 360 Kilogramm schwerer Basaltblock soll mit Körperkraft über Pfähle und Bretter auf die andere Bachseite gebracht werden - einigen sich die Jugendlichen auf englische Kommandos. Teamarbeit mit Kopf, Herz und Hand

In kurzer Zeit schaffen sie es, den Block an seinen Bestimmungsort zu bringen und ihn als Fundament unter einer hölzernen Graureiher-Skulptur abzulegen. "Das ist wieder ein schönes Beispiel von Teamarbeit mit Kopf, Herz und Hand", erklärt Klaus-Josef Mark dem TV. Die jungen Leute müssten zunächst überlegen, wie sie den Transport mit einfachen Hilfsmitteln bewältigten, sie seien mit Begeisterung bei der Sache, und sie schafften etwas aus eigener Kraft.Es ist der vierte von insgesamt 15 Arbeitstagen während des dreiwöchigen Aufenthalts in Gillenfeld. Aus Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen, Südkorea, Weißrussland und aus der Türkei trafen die Schüler und Studenten in Gillenfeld ein, bezogen in der Mehrzweckhalle der Schule Quartier, lernten ihre Betreuerin Ilka Wäsche, Studentin der Umweltwissenschaften, kennen, wurden mit einem von Ortsbürgermeisterin Heike Hermes organisierten "Willkommens-Kuchenessen" begrüßt, waren beim Tennisverein zum Grillfest eingeladen und bekamen von Gillenfelder Bürgern Fahrräder zur Verfügung gestellt. Die Gruppe hat freien Eintritt zum Pulvermaar, sie unternimmt Ausflüge nach Trier und Köln. Und wenn Arbeitstage sind, fährt morgens Klaus-Josef Mark, Produktleiter für Umweltbildung beim Forstamt Daun, mit der Traktorkutsche vor und holt alle ab. Heute steht wieder der "Määr chen-Naturwaldpfad" auf dem Programm. "Es sind noch Rest- und Ergänzungsarbeiten an der vor drei Monaten eröffneten Anlage zu erledigen", sagt Mark und nennt Sturmschadenbeseitigung und Bachauen-Renaturierung. Da kommen zwei weitere Fahrzeuge mit Anhängern: Die Forstwirtschaftsmeister Konrad Scholzen und Alexander Otten bringen einen sechs Meter langen Eichenstamm, in den die Namen der Projektteilnehmer eingraviert werden und der am Eingang zu dem Waldpfad aufgestellt wird. Unterstützt werden die Forstleute von ihren derzeitigen Praktikanten Matthias Krüger, Friedrich Louen und Pascal Thiele. Auf dem Weg zu ihrem Einsatzort macht Klaus-Josef Mark mit der Gruppe auf der "Hetschenbreck" Halt. Er deutet auf die am Vortag errichtete Überquerungssperre vor der Brücke und erklärt: "Damit Motorräder und Fahrräder aus dem Naturschutzgebiet bleiben." Dem TV sagt er, dass der IJGD-Einsatz rund um Gillenfeld - im "Määrchen-Naturwaldpfad", auf dem Walderlebnispfad und auf dem Spielplatz auf der Ley - von langer Hand gewünscht und geplant worden sei. Nun bilde er in dem international ausgerichteten Konzept des "Määrchen-Naturwaldpfades" einen weiteren Mosaikstein.Schöne Umgebung und viele Freizeitmöglichkeiten

Betreuerin Ilka Wäsche ist von ihrer Gruppe und von allen örtlichen Beteiligten überaus angetan - auch von den Jugendlichen Gillenfelds, die sich ideenreich und zuvorkommend um die ausländischen Gäste kümmerten. Die 21-jährige Südkoreanerin Hae-Ji ist glücklich, dass sie in einem bisher unbekannten Land mit anderen jungen Menschen aus vielen Nationen zusammenlebt und -arbeitet. "Wir erhalten viele neue Eindrücke und Informationen, und das alles nehmen wir mit nach Hause", bringt es ihre 24-jährige Landsmännin Song auf den Punkt. "Das Pulvermaar ist toll", findet der 17-jährige Türke Ogulcan. Mira (17) aus Finnland sagt: "Gillenfeld und seine Umgebung sind sehr schön, es gibt hier viele Freizeitmöglichkeiten." Elli (16) aus Estland erklärt: "Die Menschen sind nett, das Wetter ist gut." Und die Polin Agata (17) schwärmt von der großen Naturverbundenheit des Dorfes. An die Abreise am 4. August denkt hier noch niemand.

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