Toll verausgabt

HILLESHEIM. (git) Für den elften Stummfilmabend der Eifel-Film-Bühne war es Christine Runge gelungen, den Gitarristen Frank Fröhlich zu engagieren. Mehr als 80 Zuschauer erlebten den cineastisch-musikalischen Leckerbissen.

Im Mittelpunkt des Abends stand der Stummfilm "Go West" aus dem Jahr 1925 mit Buster Keaton in der Hauptrolle. Kino-Chefin Runge verwies auf eine Doppeldeutigkeit: "Go West im wahrsten Sinn des Wortes - denn unser Künstler ist eigens aus Dresden angereist." Fröhlich, nach eigenem Bekunden ein großer Fan von Buster Keaton, schrieb die Filmmusik. Und dem Publikum präsentierte er die Stummfilmszenen auf seiner Akustikgitarre auf anspruchsvolle Art. Unter Anwendung vielfältiger Spieltechniken kreierte der Gitarrist eine spannende und maßgeschneiderte neue Musik zu einem alten Film. Sie passte entweder exakt zum Geschehen auf der Leinwand oder eilte manches Mal voraus, um die Eregnisse musikalisch anzukündigen. Ruth Tentges aus Schwirzheim war begeistert: "Fröhlich ist ein Künstler. Er hat die Stimmung sehr gut wiedergegeben und Effekte aus seiner Gitarre geholt, die ich nie für möglich gehalten habe." Auch ihre Freundin Hedwig Serwas schwärmt: "Fröhlich begleitete den Film außergewöhnlich ausdrucksstark. Er hat den Film mit seiner Gitarre gelebt." Der Beifall am Ende der Vorstellung wollte nicht enden. Immer wieder die Bitte an den Künstler um eine Zugabe. Fröhlich jedoch verneinte: "Ich kann leider keine Zugabe mehr geben. Nach 80 Minuten ununterbrochenem Gitarrenspiel schmerzt meine Hand zu sehr."

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