Tückisches Vergnügen

DAUN/SCHALKENMEHREN. So verlockend es derzeit auch aussieht: Trotz der niedrigen Temperaturen sollte jeder das Eislaufen auf einem See, Weiher oder Maar unterlassen. Neben der Tatsache, dass es verboten ist, ist es auch gefährlich.

Sobald die Temperaturen soweit gesunken sind, dass Seen, Weiher oder die Maare überfrieren, treibt es besonders Kinder und Jugendlichen auf die oft dünnen Eisflächen. Doch das kann lebensgefährlich sein: Jedes Jahr ereignen sich tödliche Unfälle in stehenden Gewässern durch Einbrechen auf dem Eis. Deshalb erteilen Gemeinden und der Kreis als Gewässereigentümer wegen der Gefahren und Haftungsrisiken weder eine offizielle Freigabe noch eine stillschweigende Duldung der Benutzung der Eisflächen. Mit Schildern wird darauf hingewiesen, dass das Betreten der Eisfläche mit tödlichen Gefahren verbunden sein kann. "Wir haben den Gemeinden als verkehrspflichtige Eigentümer empfohlen, Warnschilder aufzustellen", sagt Ewald Adams, Leiter der Ordnungsbehörde der Verbandsgemeinde Daun. Denn die Eisflächen sind - oft bedingt durch Tiefe, Bewuchs, Luftblasen oder Schneeflächen - ungleich zugefroren; insbesondere an den Rändern ist die Eisfläche oft nur sehr dünn, hinzu kommt das Risiko bei Tauwetter. All diese Faktoren können eine Einbruchgefahr bedeuten. Andrang in Schalkenmehren

Wer sich dennoch auf das Eis begibt, handelt ausschließlich auf eigene Verantwortung. Auch Erwachsene sollten sich dieser Gefahren bewusst sein. Dass Verbote und Gefahren kaum jemand stören, zeigen die Beispiele Weinfelder und Schalkenmehrener Maar. Am Mittwoch drehte ein einsamer Eisläufer seine Runden auf dem Weinfelder Maar, und auch Wanderer waren auf dem Eis zu sehen. Das Schalkenmehrener Maar hatte sich in den vergangenen Tagen zum Publikumsmagneten entwickelt. "Am Wochenende waren bestimmt 200 Leute auf dem Eis, teilweise sogar mit Skiern. Das war ein Betrieb ohne Ende", berichtet Ortsbürgermeister Egon Schommers. Vorsichtshalber wurde die Eisstärke gemessen, soweit es für die Gemeinde technisch machbar war. Eine ständige Überwachung des Maars ist für die Gemeinde aber nicht möglich. "Was sollen wir machen, wir können doch nicht alle vom Eis holen", sagt Schommers. Derzeit sei das Eis schon am "Knacken", warnt der Ortsbürgermeister und hofft, dass die Besucher Vernunft zeigen.

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