Über eine Insel ans Ufer

SCHALKENMEHREN. Marsch, marsch zurück mit dem Beschluss zum Bau einer Untertunnelung der L 64 zwischen dem Weinfelder- und Schalkenmehrener Maar. Die Gemeinde Schalkenmehren und die Verbandsgemeinde Daun haben Abstand von der einst geplanten, aber kontrovers diskutierten Maßnahme genommen.

Dass eine Verbesserung der Verkehrssituation am Maarsattel zwischen dem Weinfelder und dem Schalkenmehrener Maar notwendig ist, steht außer Frage. Zu groß ist das Besucherauf-kommen inzwischen geworden, Busse und Autos drängeln sich oft auf dem Parklatz zwischen den bedeutenden Attraktionen der Vulkaneifel. "Es war ein langjähriges Anliegen von uns, die Unfallgefahr am Maarsattel zu entschärfen", sagt Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers. Im Dezember 2004 hatte der Schalkenmehrener Gemeinderat deshalb dem Vorschlag der Verbandsgemeinde Daun zur Besucherlenkungsmaßnahme in Form einer Untertunnelung der L 64 zugestimmt.Eine Variante, mit der man gut leben kann

Doch es gab von Anfang an, besonders von den Naturschutzverbänden, viel Gegenwehr gegen die nach ihrer Meinung unsinnige Maßnahme. Und auch im Schalkenmehrener Gemeinderat bröckelte die Front der Befürworter nach und nach. Bei einem Ortstermin am 17. Januar 2007 mit Vertretern der Behörden, Verbänden, dem Gemeinderat und Bürgern wurde vereinbart, eine neue Planungsvariante zu erarbeiten. Im Februar befasste sich der Gemeinderat Schalkenmehren erneut mit dem Thema, und diesmal wollte die Ortsgemeinde nichts mehr vom Bau einer Fußgängerunterführung wissen, sondern favorisierte die neue Variante in Form einer Straßenquerung mit Fahrbahnteiler als Alternative. Die VGV Daun als Initiatorin des Vorhabens hielt hingegen damals noch an der Unterführungslösung fest. Anfang März trafen sich auf Einladung der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord noch einmal Vertreter der Verbandsgemeinde Daun, des Landesbetriebes Mobilität Gerolstein (LBM), der Naturschutzverbände und der Ortsgemeinde als Maßnahmenträger am Maarsattel, um die Problematik zu erörtern und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Der LBM Gerolstein hatte im Vorfeld Planungen als Alternative zur Untertunnelung erstellt. Diese sehen vor, dass der neue Busparkplatz in den Bereich des Sichtschutzes an den Hang des vorhandenen Parkplatzes verlegt wird. Zur Minimierung der Unfallsituation wird für die Besucher der Maare eine Straßenüberquerung mit Fahrbahnteiler in unmittelbarer Nähe des jetzigen Parkplatzes angelegt. Dafür muss die L 64 im Bereich der Baumaßnahme um einige Meter verbreitert werden. An der breitesten Stelle beim Fußgängerüberweg sind dies schon 3,50 Meter; parallel dazu verläuft noch ein zwei Meter breiter Fußgängerweg zur Aussichtsplattform des Schalkenmehrener Maares. Dies bedingt, dass auf Schalkenmehrener Seite sehr viel Bodenmaterial an der steilen Böschung angeschüttet werden muss, was nicht ganz unproblematisch sein dürfte. Der Gemeinderat von Schalkenmehren stellte sich in seiner letzten Sitzung Ende Februar hinter diese Variante, und zugleich wurde für die geplante große Aussichtsplattform eine kleinere Version empfohlen. "Der Beschluss für die Überquerungs-hilfe wurde mehrheitlich gefasst. Allerdings gegen meine persönliche Auffassung, da ich nach wie vor der Meinung bin, dass eine Untertunnelung der kleinere Eingriff in die Natur gewesen wäre. Ich kann aber mit der jetzigen Variante gut leben", betont Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers. Die SGD Nord hat die Genehmigung zum teilweisen Abholzen des Hanges erteilt, was inzwischen auch schon ausgeführt wurde. Die gesamte Baumaßnahme wird zu Teilen aus EU- Mitteln, von der Verbandsgemeinde und dem Straßenbaulastträger getragen werden. Im Juni/Juli soll Baubeginn sein. Ausgeführt werden die Bauarbeiten am Maarsattel im Zuge der Straßendeckenerneuerung der L 64 von der Einmündung Schalkenmehren bis nach Gemünden. Dabei wird auch noch eine Überquerungshilfe beim Parkplatz Weinfelder Kapelle angelegt, auch hier wird die Straße in diesem Bereich verbreitert.

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