Überheblichkeit genutzt

Die Sensation ist perfekt: Heike Bohn hat die CDU-Hochburg Hillesheim gestürmt und damit den Clou von Landrat Heinz Onnertz vor vier Jahren wiederholt. Diese Leistung verdient Anerkennung, ging die 35-jährige Unternehmerin ohne Parteibuch und damit als krasse Außenseiterin ins Rennen. Die Wahl von Heike Bohn ist vor allem dem Wunsch der Bürger zuzuschreiben, die Probleme vor Ort künftig "anders" anzupacken und an der Gestaltung der eigenen Zukunft teilhaben zu dürfen. Denn damit hat die souveräne Kandidatin primär geworben. Mit ihrer überzeugenden und gleichsam offenen, unkonventionellen Art hat sie den Bürgern das Gefühl vermittelt, dass sie ernst genommen werden. Mit ihrer Wahl hat Heike Bohn eine große Verantwortung übernommen, denn die Errungenschaften Alfred Pitzens stellen eine zukunftsträchtige Basis dar, auf der aufgebaut werden kann, ja muss. An Bernhard Jüngling lag er zuletzt, dass er derart abgestraft worden ist. Der Verwaltungsfachmann hat einen Wahlkampf geführt, der dem der Siegerin in puncto Engagement und Intensität in nichts zurückstand. Doch die Bürger waren die Ein-Parteien-Allmacht endgültig satt. Und die CDU, allen voran Kreisvorsitzender Herbert Schneiders, war sich ihrer Sache viel zu sicher. Die spannendste Frage nach dem Ärger im Wahlkampf jetzt aber ist: Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen der parteilosen Bürgermeisterin und einerseits dem CDU-dominierten Verbandsgemeinderat sowie andererseits der Phalanx der CDU-Ortsbürgermeister gestalten? m.huebner@volksfreund.de

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