Uersfelds scharfe Kurven

UERSFELD/GUNDERATH. Nach vielen Jahren der Planung: Momentan wird die L 96 zwischen Uersfeld und Gunderath erneuert. Dabei wird die Straße verbreitert und zusätzlich ein Oberflächenkanal verlegt. Die Bauarbeiten dauern noch mindestens bis Ende August an.

Das erste Teilstück der L 96 zwischen Uersfeld und Gunderath haben die Bauarbeiter schon von Mai bis Juli fertig gestellt. Es ist inzwischen wieder für den Verkehr freigegeben. Auf dem über einen Kilometer langen Stück wurde die Fahrbahn um einen halben Meter auf sechs Meter Breite vergrößert, Drainageleitungen wurden gelegt und das Leitplankensystem erneuert. Zusätzlich wurde in der Ortseinfahrt Uersfeld ein Fahrbahnteiler installiert, um die Autofahrer bei der Einfahrt ins Dorf zu bremsen. Bisher war hier lediglich ein Provisorium installiert. Seit dem 17. Juli ist nun das Teilstück der L 96 von der K 94, Einfahrt Kötterichen, bis zum Ortseingang Gunderath vollständig für den Verkehr gesperrt. Auch hier wird die Straße auf sechs Meter verbreitert. Von der K 94 bis nach Gunderath wird zudem ein Oberflächenwasserkanal auf 1300 Meter Länge verlegt. Arbeiten in 2,50 Metern Tiefe

"Dieses Teilstück liegt im Wasserschutzgebiet, deshalb verlegen wir von der K 94 bis zur Gunderather Mühle den neuen Kanal", erklärt Polier Josef Schumacher von der ausführenden Firma Kohl-Bau. In 2,50 Metern Tiefe sind Straßenarbeiter Martin Steinborn und Franz Melcher für die korrekte Verlegung der sechs Meter langen Gussrohre zuständig. Mit einem Laser kontrollieren sie die genaue Lage und den Neigungswinkel von 0,3 Grad der Rohre. Durch den hohen Anteil von festem Gestein können die Bauarbeiter in 2,50 Metern Tiefe ohne Seitenschutz arbeiten. "Wenn wir loses Material hätten, müssten wir mit einem Verbau arbeiten. So sparen wir Zeit", sagt Polier Schumacher. Auch die Hitze macht den Männern nicht viel aus und ist zudem für den Baufortschritt besser. Das Oberflächenwasser in den Rohren wird später einem Versickerbecken bei der Mühle, das außerhalb des Wasserschutzgebietes liegt, zugeführt. Froh, dass die L 96 endlich ausgebaut wird, ist auch Andreas Daniels, Ortsbürgermeister der Gemeinde Uersfeld. "Die ersten Planungen dafür liegen schon 35 Jahre zurück. Damals gab es die ersten Ideen und Vermessungen." Wichtig ist für Daniels die Entschärfung der Kurven, da diese in der Vergangenheit eine hohe Unfallgefahr bedeuteten. 2001 wurde schon der Radweg parallel zur L 96 eröffnet, um die Fußgänger von der Straße zu bekommen. Für Daniels sind "nun alle Wünsche erfüllt worden". Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf 1,16 Millionen Euro. Von Gunderath nach Uersfeld können Autos den Radweg als Einbahnstraße benutzen, wie die Verbandsgemeinde-Verwaltung Kelberg mitteilt.

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