Unattraktive Spielplätze vor dem Aus

GEROLSTEIN. Die beiden unattraktiven Spielplätze in der Sarresdorfer Straße und am Sportplatz in Gerolstein will die Stadt aufgeben.

Veraltete Spielgeräte, eingetretene Zaunlatten, leere Wodka-Flaschen, allerlei Unrat vom zerlegten Computer bis zu Kippenstummeln und auch schon Spritzen sollen dort gefunden worden sein: Die Spielplätze an der Sarresdorfer Straße und am Sportplatz in Gerolstein sind in einem erbärmlichen Zustand. "Und dass, obwohl die Stadtarbeiter beinahe jede Woche dort am Flicken sind", sagt der erste Stadtbeigeordnete Peter Wülferath (CDU). Hauptgrund für die Überlegung, die Plätze aufzugeben, sei aber ein anderer, betont Wülferath: "Kleine Kinder nutzen die Plätze so gut wie überhaupt nicht mehr. Demnach geht es hier um eine rein wirtschaftliche Entscheidung." Für die Anlage an der Sarresdorfer Straße ist das Aus bereits besiegelt: Der Bauausschuss der Stadt hat nun entsprechend der vor Jahren entwickelten Planung beschlossen, dass der Spielplatz einem Parkplatz weichen soll. Dadurch soll Platz geschaffen werden für die Besucher des Friedhofs in der Straße Am Auberg, der Erlöserkirche sowie des Kreisheimatmuseums, das nach fünfjähriger Schließung saniert und neu konzipiert im Frühjahr 2005 wiedereröffnet werden soll. Laut Bernd Schmitz von der Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus wird der Parkplatz 16 auf 60 Meter groß "und dürfte somit etwa 50 Stellplätze bieten". Noch nicht beschlossen, aber wahrscheinlich, ist hingegen die Auflösung des Spielplatzes am Sportplatz. "Schließlich wohnen in der Umgebung kaum noch Leute mit kleinen Kindern, und in der Nähe - Am Rasbach - ist ein weiterer Platz", sagt Wülferath, der in der Nähe des Platzes wohnt und nach eigenem Bekunden fast täglich daran vorbei spaziert. "Die Einzigen, die den Platz nutzen, ist eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die auch stets viel Unrat hinterlässt", sagt der Beigeordnete. Bevor die Stadt auch diesen Platz aufgibt, will sie erst noch die Meinung der Bürger einholen. Bislang hat sich laut Wülferath "aber erst eine Frau gemeldet, die bedauern würde, wenn der Platz aufgegeben würde". An einen Alternativ-Platz für die Anlage denkt Wülferath nicht. "Das ist allein wegen des Rasbach-Platzes kein Thema." Und auch für das Gebiet Sarresdorf sieht er "keinen Bedarf", einen neuen Spielplatz einzurichten. Er verweist auf das Land hinter dem Museum und dem Friedhof entlang des Peschenbachs bis kurz vor die ehemalige Drahtwarenfabrik, das der Stadt gehört. Wülferath: "Diese Fläche ist Abenteuerspielplatz genug." In neue Spielgeräte investiert wird nach Auskunft des ersten Beigeordneten hingegen noch in diesem Jahr auf dem Spielplatz in der Nähe des Arbeitsamts in der Hauptstraße. Dort wurden kürzlich die Hecken entfernt und Bäume gefällt, was laut Wülferath zu einem positiven Effekt geführt hat: "Jetzt, wo wieder Luft, Licht und Sonne da ist, haben sich die Jugendlichen verzogen, da sie sich nicht mehr hinter den dunklen Hecken verstecken konnten. Dafür spielen jetzt mehr Kinder als zuvor auf dem Platz." Ihre Meinung ist uns wichtig. Wo wird Ihres Erachtens nach in Gerolstein ein neuer Spielplatz gebraucht und wie sollte er aussehen? Wo sind Ausbesserungsarbeiten oder neue Geräte erforderlich? Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an m.huebner@volksfreund.de, per Fax an 06592/963039 oder in einem kurzen Brief an den Trierischen Volksfreund, Lokalredaktion Daun, Wirichstraße 3, 54550 Daun. Ihr Beitrag sollte 30 Druckzeilen nicht überschreiten.

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