Ungewohntes Metier

DAUN. 26 Jugendliche aus Polen recherchierten während ihres Aufenthalts in Daun zum Thema "Nutzung regenerativer Energien in der Eifel".

Im Rahmen der Deutsch-Polnischen Begegnung zwischen Schülern des 1. Liceum in Jelenia Góra und des Thomas-Morus-Gymnasiums (TMG) Daun recherchierten Schüler auch in diesem Jahr für das Projekt Jugend und Umwelt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Thema: "Nutzung regenerativer Energien in der Eifel". Ausgangspunkt der Recherche war die Windkraftanlage (WKA) in Hinterweiler. Dort legte Anlagenbetreiber Jörg Temme den jungen Journalisten, die von einer Redakteurin und einem Fotografen der Faz unterstützt wurden, technische Aspekte, Funktion und Wirtschaftlichkeit der WKA dar. Im Anschluss hatten die Schüler die Möglichkeit, Höhenluft zu schnuppern, indem sie auf die "Aussichtsplattform" stiegen. Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, erläuterte die planungsrechtlichen Probleme bei der Ausweisung von Windkraftbereichen.Flut von Informationen

Es folgte eine angeregte Diskussion über die Windenergie in der Region, an der sich neben Jörg Temme auch Nicole Elsen (Eifel-Tourismus GmbH), Roland Thelen (Rheinischer Verein für Denkmalpflege) und Waldemar Hartmann (Architektenvereinigung Daun) beteiligten. Nächster Programmpunkt war eine Besichtigung der Firma Tombers Hartholz, wo Ludwig Tombers die Gruppe führte. Auf Interesse stieß vor allem die Holzschnitzelheizung, die aus im Betrieb anfallenden Resten wirtschaftlich und schadstoffarm Energie zum Trocknen und Heizen erzeugt. Obwohl die Vorträge weitgehend für die polnischen Schüler übersetzt wurden, fiel es den Jugendlichen schwer, die Flut von Informationen aufzunehmen. Huber Eiden, Betreuer des Projektes und Lehrer am TMG, ist zufrieden mit den Ergebnissen des Recherche-Tags: "Das Thema war ein Volltreffer. Die Jugendlichen waren interessiert und haben durch reges Nachfragen die Vorträge lebendig gehalten." Zur Redaktionsbesprechung und zum Schreiben der Artikel traf sich die Gruppe in der Alten Schule in Mehren. Dort wurde gearbeitet und geflucht. "Es ist gar nicht einfach, das viele Gehörte jetzt kurz aufs Papier zu bringen", schilderte eine polnische Schülerin ihre Erfahrungen. Zum Bedauern aller Beteiligten war dies das letzte Jahr der dreijährigen Kooperation. Ein Nachfolgeprojekt ist noch nicht in Aussicht. Rückblickend lobt Eiden die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit renommierten Fachleuten, "an die man ohne den großen Namen dieses Projektes gar nicht herankäme".Nachfolgeprojekt nicht in Aussicht

Für die Schüler sieht er den besonderen Nutzen in den medienpädagogischen Aspekten. Die Jugendlichen lernen, mit dem Medium Zeitung umzugehen und sich kritisch mit Informationen und Meinungen auseinanderzusetzen. Auch die begleitenden polnischen Lehrerinnen sind zufrieden mit der Organisation und dem Verlauf der Recherche, sowie der Arbeit ihrer Schüler. Veröffentlicht werden die von der polnischen Gruppe erstellten Artikel voraussichtlich Anfang nächsten Jahres.

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