"Unser Dorf hat Zukunft": Fünf Dörfer im Vulkaneifelkreis stellen sich der Konkurrenz

Daun · Neue Runde für Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft": Basberg, Duppach, Bodenbach, Steineberg und Kerschenbach machen mit.

 Auch bei schlechtem Wetter unterwegs, wie hier 2015 in Mückeln: Die Kreiskommission unter Vorsitz von Landrat Thiel (Dritter von rechts) ermittelt nächste Woche den Sieger des Dorfwettbewerbs. TV-Foto/Archiv: Klaus Kimmling

Auch bei schlechtem Wetter unterwegs, wie hier 2015 in Mückeln: Die Kreiskommission unter Vorsitz von Landrat Thiel (Dritter von rechts) ermittelt nächste Woche den Sieger des Dorfwettbewerbs. TV-Foto/Archiv: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (e_daun )

Daun Unser Dorf soll schöner werden - so hieß es einst. Aber der Wettbewerb, der heute "Unser Dorf hat Zukunft" heißt, hat sich gewandelt. Weg von der Bewertung der schönsten Blumenbeete und der saubersten Straßen. Heute sind Kriterien wie Bürgerengagement, soziale und kulturelle Aktionen, aber auch Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen gefragt. Im Kreis Vulkaneifel haben fünf Orte ihre Bewerbung eingereicht, einer weniger als 2015.
Einstellige Teilnehmerzahlen sind die Regel, lang vorbei die Zeiten, als um die 20 Dörfer mitgemacht haben. Aber immerhin finden sich im Kreis noch Gemeinden, die sich der Konkurrenz stellen wollen. Im Gegensatz zum Nachbarkreis Cochem-Zell, wo der Wettbewerb mangels Interesse in diesem Jahr ausfällt.
In der nächsten Woche ist die Kreiskommission unterwegs (Termine siehe Infobox), deren Mitglieder werden dann entscheiden, wer die Nachfolge des Kelberger Ortsteils Köttelbach antritt. Die 250-Einwohner-Gemeinde war 2015 erfolgreich.
Bemerkenswert am Teilnehmerfeld 2017: jede Verbandsgemeinde (VG) im Kreis ist vertreten.
Aus der VG Obere Kyll beteiligt sich Kerschenbach mit seinen gut 200 Einwohnern. "Wir haben so lange nicht mehr mitgemacht und wir brauchen uns nicht zu verstecken", sagt Ortsbürgermeister Walter Schneider. Er habe sich den Bewertungsbogen angeschaut und "was da drin steht, trifft auf unser Dorf genau zu. Wir wollen ein moderner Ort werden, auch mit der Landwirtschaft, die wir keinesfalls verbergen wollen". Er freue sich auf Tipps von der Kommission, wie auf dem jetzigen Weg weiter gemacht werden könne, um das Dorf nach vorn zu bringen.
Aus der VG Kelberg stellt sich Bodenbach mit ebenalls gut 200 Einwohnern der Konkurrenz. "Selbst wenn wir keinen Preis gewinnen, könnte uns ein Blick von außen bei der Dorfbegehung weiterhelfen. Ratschläge nehmen wir gerne an", sagt Ortsbürgermeister Thorsten Krämer. Auch solle der Bevölkerung mit der Teilnahme aufgezeigt werden, was Bodenbach zu bieten hat. "Bei der Eröffnung der römischen Villa 2014 haben wir uns das Motto ,Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht meistern' gegeben, und das soll auch weiterhin gelten."
"Unser Dorf ist prädestiniert, bei dem Wettbewerb mitzumachen", sagt Ortsbürgermeister Franz-Josef Diederichs aus Basberg in der VG Hillesheim. "Von 90 Einwohnern haben wir 23 Kinder unter 18 Jahren und sind damit ein zukunftsträchtiges Dorf." Kinder würden überall mit eingebunden und organisierten alles mit. "Wir müssen uns einfach zeigen, denn wir sind kein aussterbendes Dorf", sagt Diederichs. Jeder kenne jeden, und Nachbarschaftshilfe werde groß geschrieben.
Steineberg in der VG Daun hat knapp 250 Einwohner und ist zum ersten Mal dabei. Ein Beweggrund für die Teilnahme: "Wir haben ein Pilotprojekt ins Leben gerufen", sagt Ortsbürgermeister Michael Schultze. Eine frühere Kneipe sei zum Bürgerhaus umfunktioniert worden. Dann habe man aber festgestellt, dass es im Dorf keinen Platz gibt, um sich mal zu treffen oder zu feiern. "Also habe ich als Bürgermeister eine Konzession für eine Kneipe beantragt, die ins Bürgerhaus integriert ist", berichtet Schultze. Betrieben wird sie abwechselnd von einer Interessengruppe, bestehend aus 21 Leuten im Alter von 18 bis 65 Jahren. "Dabei wird auch der Jugend ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen", sagt Schultze.
"Wir nehmen am Wettbewerb teil, weil wir davon ausgehen, dass wir eine Zukunft haben. Wir haben viele junge Familien mit Kindern und ein sehr gutes Vereinsleben. Zudem wurden 2012/2013 die Haupt- und Nebenstraßen erneuert und im Rahmen der Dorferneuerung haben viele Grundstückseigentümer ihre Häuser und Höfe renoviert und neu gestaltet", sagt Gottfried Wawers, Ortsbürgermeister von Duppach in der VG Gerolstein. Die Grüngestaltung quer durch den Ort trage außerdem zu einem ansprechenden Bild des Dorfs mit seinen knapp 300 Einwohnern bei.Extra: KREISKOMMISSION IST ZWEI TAGE AUF TOUR


Zwei Tage ist die sechsköpfige Kreiskommission unter Vorsitz von Landrat Heinz-Peter Thiel unterwegs. Am Montag, 8. Mai, ist sie ab 10.30 Uhr in Kerschenbach, ab 14 Uhr in Basberg und ab 16.15 Uhr in Duppach (jeweils im Dorfgemeinschaftshaus). Weiter geht es am Dienstag, 9. Mai, ab 13 Uhr in Steineberg (Bürgerhaus) und ab 15.30 Uhr in Bodenbach (Dorfgemeinschaftshaus). Die Dorfbewohner sind wie immer eingeladen, am Besuch der Kommission teilzunehmen. Das Ergebnis wird am Mittwoch, 10. Mai, ab 10 Uhr auf der Internetseite des Kreises ( www.vulkaneifel.de ) bekanntgegeben. Die beiden erstplatzierten Gemeinden werden den Kreis im Bezirksentscheid der Region Trier, der voraussichtlich im Juni stattfindet, vertreten.

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