Wer die Frühjahrsversammlung des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun vor drei Jahren und die jüngste am Donnerstag erlebt hat, hat festgestellt: Dazwischen liegen Welten. 2002 waren gerade mal 20 Unentwegte gekommen, was der damalige Vorsitzende Udo Stritzke "als schallende Ohrfeige für den Vorstand" wertete, und sogar die Auflösung wurde zur Sprache gebracht. Drei Jahre später: Eine gut besuchte Versammlung, die sich neuen Projekten aufgeschlossen zeigte, ein seit einigen Monaten amtierender Vorsitzender Hans-Dieter Wilhelm, der, wie ihm Geschäftsführer Franz Jung attestierte, mit "viel Elan" an seine Aufgabe herangegangen ist, und jede Menge neue Mitglieder. 23 konnte Wilhelm vermelden, und ließ es sich nicht nehmen, alle Neuen namentlich zu erwähnen. Diese brächten "frischen Wind" in den GVV, sagte Wilhelm, und stellte fest: "Unser Verein lebt!" Daun steht gut da im Vergleich

Positives war auch aus dem Geschäftsbericht von Franz Jung zu erfahren, der mitteilte, dass der GVV nun rund 130 Mitglieder habe. Zwar habe es in den vergangenen Monaten einige Veränderungen in der örtlichen Geschäftswelt gegeben, aber Daun stehe mit derzeit nur zwei Leerständen gut da gegenüber vergleichbaren Städten. "Herzensangelegenheit" des Vorsitzenden Wilhelm ist nicht nur die Werbung neuer Mitglieder, sondern auch längere Ladenöffnungszeiten. Es sei schwer zu vermitteln, dass in einer Stadt wie Daun am Samstag viele Geschäfte nur bis 13 oder 14 Uhr geöffnet seien. Gelegenheit, an einem Samstag bis 20 Uhr zu öffnen, gibt es in diesem Jahr gleich zwei Mal. So am 2. Juli, wenn die Veranstaltung "Der Tus zum Anfassen: Daun macht Sport" ansteht, die größte Aktion des Tus Daun zu seinem 100-jährigen Bestehen. Auf dem Marktplatz, auf dem KSK-Parkplatz, im Forum, im Hallenbad und in Teilen der Leopoldstraße werden die Sportarten des Tus präsentiert. Tus-Vorsitzender Frank Wieber warb um Unterstützung. "Wenn Sie ihre Geschäfte offen haben, können unsere Zuschauer ihre Kunden werden und umgekehrt", sagte er. Die GVV-Mitglieder sagten ihre Unterstützung für diese Veranstaltung und ein weiteres Vorhaben zu. Steffen Keiner, Organisator der erfolgreichen Vulkanbike-Marathon-Veranstaltungen, stellte "Vulkanbike Extreme", ein dreitägiges Etappenrennen vom 9. bis 11. September, vor (der TV berichtete). Im Rahmen dieser Veranstaltung erklärte Keiner, in Daun könne am Samstag, 10. September, ein Nachtrennen stattfinden, wenn Handel und Gastronomie sich beteiligten durch verkaufsoffene Geschäfte und eine Kneipennacht nach Gerolsteiner Vorbild. Das Ziel sei hoch gesteckt, sagte Keiner, aber gemeinsam könne ein erfolgreiches Konzept erarbeitet werden. Hans-Dieter Wilhelm empfahl, "auf diesen Zug aufzuspringen", und die Mitglieder folgten einstimmig.