Unterhaltung an langen Winterabenden

GEROLSTEIN. (red) Der Eifelverein hat sein neues Jahrbuch herausgebracht. In dem 224-Seiten-Werk werden unter anderem Wandertipps gegeben und der Deutsche Wandertag 2006 in der Eifel beleuchtet.

Pünktlich zu Beginn der Vorweihnachtszeit bringt der Eifelverein sein neues Jahrbuch heraus. Wandern und Eifelverein gehören zusammen, folglich steht der Wandervorschlag des Jahres 2006 gleich am Anfang der 40 Beiträge. Otto Saarbourg, leidenschaftlicher Eifelfan aus dem Niederrhein, führt die Wanderfreunde diesmal von Schmidtheim über Kloster Maria Frieden bis nach Kronenburg. Ein Wander-Event von größerem Ausmaß wirft auch im Eifeljahrbuch seine Schatten voraus: der Deutsche Wandertag 2006 in der Eifel. Thomas Töller nimmt dies zum Anlass und beleuchtet die Deutschen Wandertage in der Eifel seit 1893. Viele andere Beiträge in dem Buch verlocken ebenfalls dazu, den aufgezeigten Spuren vor Ort nachzugehen. So stellt die Kunsthistorikerin Margot Klütsch die Neuerwerbungen im Bitburger Fritz-von-Wille-Museum vor und behandelt ausführlich den Mythos der blauen Blume. Nicht weniger mysteriös geht's in dem Beitrag von Gabriele Goslich zu, die vor historischem Hintergrund die spannende Geschichte der Rettung einer jüdischen Frau vor den NS-Schergen erzählt. Dabei spielt der damals berühmte Motorradhersteller Neander aus Heimbach eine entscheidende Rolle. Mehr zum Entspannen und Seele baumeln lassen sind die Naturaufnahmen von Robert Willms, der es immer wieder versteht, die Schönheiten rechts und links des Wegs ins rechte Licht zu rücken. Wer sich diese Objekte auch vor Ort ansehen möchte, dem sei ein Ausflug in den Nationalpark Eifel empfohlen, dessen faszinierende Wildnis die Autoren Michael Lammertz und Malte Wetzel im neuen Jahrbuch beschreiben. Der Geologe Werner Kasig nimmt die Leser mit zur tiefsten Bohrung der Eifel und erläutert die Möglichkeiten der geothermischen Anwendung. Wem es dabei zu heiß geworden ist, der kann sich beim Studium des Beitrags von Hermann Bothe über nacheiszeitlicher Pflanzen in der Eifel "abkühlen". Ebenso lehrreich sind die Schilderungen von Wolfgang Schmid über Erlebnisse von Pilgern, die 1512 die Ausstellung des Heiligen Rocks besuchten und dabei heute unvorstellbare Entbehrungen in Kauf nahmen. Gemütlicher geht's zu bei einer Wanderfahrt um die Wende des 19. Jahrhunderts durch die Vulkaneifel. Der Gründer des Eifelvereins, Adolf Dronke, beschreibt in die Schönheiten der Landschaften rund um Daun, Gerolstein und Manderscheid und dokumentiert dies durch handkolorierte Zeichnungen. Neben Aufsätzen wie die Weihnachtserlebnisse von Margarete Jung oder das Schicksal des letzten Wolfs in der Eifel hat auch Kritisches aus der jüngeren Vergangenheit seinen Platz im Eifeljahrbuch. So beleuchten Manfred Müller und Andreas Britz die nationalsozialistische Verfolgung von katholischen Priestern und Juden in der Eifel. Die Vielseitigkeit der Beiträge im Eifeljahrbuch ist auch diesmal wieder ein Garant für die Unterhaltung an langen Winterabenden. Das Eifeljahrbuch 2006 mit 224 Seiten und mehr als 150 Fotos kostet 12,50 Euro und ist über die Hauptgeschäftsstelle Eifelverein, Stürtzstraße 2-6, 52349 Düren, Telefon 02421/13121, Fax 02421/13764 oder E-Mail an post@eifelverein.de und im Buchhandel erhältlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort