Ureifeler präsentiert Eifeler Urgestein

DAUN. Der Geotourismus in der Vulkaneifel hat ein neues Gesicht: Andreas Schüller, promovierter Geologe und gebürtig aus Steiningen, will Schulen und Universitäten einbinden, das Binnen-Marketing stärken und einen "Nationalen Geopark Vulkanland Eifel" mit auf den Weg bringen.

Kein externer Experte ist seit dem 1. Januar das wissenschaftliche "Oberhaupt" des Geotourismus in der Vulkaneifel, sondern ein mit der Geologie der Region von Kindesbeinen vertrauter Doktor der Naturwissenschaften: der in Mehren wohnende 42-jährige Andreas Schüller, der bei der Kreisverwaltung Daun schon als Umwelt- und Abfallberater tätig war.Schüller hat in Trier ein Geologie-Studium absolviert. Seine Diplomarbeit schrieb er über die "Eignung der vulkanischen Ablagerungen für die Trinkwassergewinnung", seine Dissertation zu "Sedimentationsvorgängen an der deutschen Nordseeküste". Der 42-Jährige hat an mehreren Forschungsprojekten zu den Maar-Seen teilgenommen.Schüller soll in seinem neuen Job "neue Werte" schaffen. "Mein Ziel ist es, die Wertschöpfung des Geotourismus für die Region zu verstärken und die Identifikation der Bürger und touristischen Dienstleister mit dem geologischen Erbe zu vertiefen", sagt der Mehrener. Alfred Bauer, Chef der Vulkaneifel Geopark GmbH (VGP), ist froh, von der bisherigen "Schmalspuraktivität" seiner Institution Abschied nehmen zu können. Er erhofft sich ein öffentlichkeitswirksames Engagement, das unter anderem in der Umsetzung eines "Nationalen Geoparks Vulkanland Eifel" gipfeln soll.Der Antrag gemeinsam mit Kooperationspartnern in der Osteifel bei der Alfred-Wegener-Stiftung läuft, bislang haben nur vier weitere Regionen in Deutschland diesen Status erhalten. Dass die VGP erst jetzt aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, habe laut Bauer an "dem sehr schwierigen finanziellen Umfeld" gelegen, das keine personelle Ausstattung zugelassen habe.Doch nun haben die Verbandsgemeinden Daun, Hillesheim, Manderscheid und Obere Kyll, die TW Gerolsteiner Land sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel (WFG) als Gesellschafter der VGP 90 000 Euro locker machen können, um Schüllers Stelle zu finanzieren. Ein lange angepeiltes Ziel, denn schon 1995 attestierte eine Gästebefragung des Europäischen Tourismus-Instituts, dass die Eifel vor allem mit Vulkanismus verbunden wird und daher so am schlagkräftigsten beworben werden kann.Die VGP beschränkte sich bislang zwangsläufig auf die Herausgabe des Vulkaneifel-Magazins und die regionale Einbindung in das "European Geopark Network", das international für nachhaltige geotouristische Entwicklung sorgt.Schüller als wissenschaftlicher Leiter der VGP, soll in der Startphase zunächst die Rahmenbedingungen und Wünsche in den teilnehmenden Verbandsgemeinden sondieren. "Ich werde die Schulen und Universitäten in unsere Projekte einbinden und dafür Sorge tragen, dass sich die einzigartige Dichte der geowissenschaftlichen und -touristischen Infrastruktur in unserer Region mit den Museen, den Fachkräften in Gerolstein und Manderscheid und den Geopfaden auszahlt. Die Besucherlenkung und Fortbildung der 15 ausgebildeten Geopark-Begleiter sind mir besonders wichtig."Von der Gründung des "Nationalen Geoparks Vulkanland Eifel" versprechen sich Schüller und Bauer einen Schub für den gesamten Fremdenverkehr. Und wenn es wie erhofft aus weiteren Förderprogrammen der EU das bislang vermisste Geld gibt, werde auch ein eigenes Internetportal möglich.Zur geotouristischen Zukunftsmusik gehört auch ein spezielles Geo-Hotel und die bessere Einbindung der Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof in Programme, die Vulkanismus, Maare und Fossilien den Gästen näher bringt als bisher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort