Verbandsgemeinde legt noch was drauf

DAUN. Die Verbandsgemeinde (VG) Daun sattelt drauf und löst ihre Raumnot: Für rund eine Million Euro wird ein zusätzliches Stockwerk auf den Anbau des Rathauses gesetzt. Baubeginn könnte im Sommer sein, die Bauzeit soll ein Jahr betragen.

Die Aufstockung von Gebäuden kommt in Daun immer mehr in Mode: Was bei der Grundschule vorgemacht wurde, soll nun auch am Sitz der Verbandsgemeinde Daun in der Leopoldstraße praktiziert werden. Zwar finden alle Mitarbeiter der Verwaltung Platz im Rathaus, allerdings ist nicht immer gewährleistet, dass auch jeder einen eigenen Schreibtisch hat. "Es braucht manchmal schon einiges Improvisationstalent, damit alle auch vernünftige Arbeitsbedingungen haben", schildert Gerd Becker, büroleitender Beamter der Verwaltung, seine Erfahrungen.300 Quadratmeter zusätzliche Fläche

Dass das Rathaus aus allen Nähten platzt, ist keine neue Erkenntnis. Nun aber soll die Raumnot gelindert und die Nutzfläche erweitert werden. Vorgesehen ist, den Anbau am alten Rathaus (um 1910 gebaut) um eine Etage aufzustocken. Dieser Anbau wurde Anfang der 70er Jahre errichtet, als die Verwaltungsreform vollzogen war und die früheren Ämter Daun, Gillenfeld und Niederstadtfeld zur neuen Verbandsgemeinde Daun vereint wurden. Rund 300 Quadratmeter zusätzlicher Fläche sollen durch die Erweiterung entstehen, "gemäß den gesetzlichen Vorgaben", ermittelt auf der Grundlage der Einwohnerzahlen und der Aufgabenstellung. So dass auch das Land als Zuschuss-Geber den Umfang als notwendig ansieht, wie Becker versichert. Aber es wird nicht nur "draufgesattelt", sondern im Zuge der Erweiterung soll beispielsweise auch ein Bürgerbüro entstehen. Die Kosten für die Aufstockung des bestehenden Gebäudes (Anbau plus Verbindungstrakt zum Altbau) werden auf 960 000 Euro beziffert, hinzu kommen weitere rund 400 000 Euro für die Umbauten und die fällige Sanierung des Baubestands. "Wir haben einen Zuschuss aus dem Investitionsstock des Landes beantragt. Wenn der genehmigt wird, könnte im Sommer mit der Erweiterung begonnen werden", hofft Büroleiter Becker. Die VG rechnet mit einem Zuschuss des Landes von rund 680 000 Euro. Den "Segen" des Verbandsgemeinderats für das Vorhaben hat die Verwaltung Ende Dezember bekommen, als die CDU mit ihrer absoluten Mehrheit das Projekt beschloss.Rückkehr eines alten Bekannten

Nach Abschluss der Bauarbeiten kann Hausherr Werner Klöckner (CDU) einen alten Bekannten im erweiterten Rathaus begrüßen, der sich vor einigen Jahren in der Stadtmitte "selbstständig" gemacht hatte: Wolfgang Jenssen (SPD). Der Stadtbürgermeister hatte bis Mitte 2001 ein Büro unterm Dach des Rathauses, bevor er ins stadteigene Gebäude in der Burgfriedstraße umzog. Angesichts der chronisch schlechten Finanzlage der Stadt steht immer noch eine Forderung der Kommunalaufsicht im Raum, das ehemalige Arbeitsamtsgebäude zu verkaufen. Allerdings müsste zuvor das Haus saniert werden, um es attraktiver zu machen für potenzielle Käufer. Jenssen hofft, mit der Kommunalaufsicht zu einer Regelung zu kommen, bei der Teile des Gebäudes auch weiterhin für Zwecke der Stadt genutzt werden können. Mit der Rückkehr ins Rathaus hat der Stadtbürgermeister "kein Problem", zumal auch Hoffnung besteht, dass er ein größeres Büro bekommt als früher: "Werner Klöckner hat mir versprochen, dass ich nicht mehr unters Dach muss."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort