Verbesserung auf eigenes Risiko

Daun/Gerolstein. (sts) Wie Anfang des Jahres angekündigt, gibt es am Krankenhaus (KH) Daun seit dem 1. Mai zwei Dienstpläne: einen für die hauseigene Ambulanz und einen für die Notarztdienste. Für den KH-Verwaltungsdirektor Franz-Josef Jax und seinen Stellvertreter Günter Leyendecker ist diese Lösung eine "wesentliche Qualitätsverbesserung". Notärzte werden auch von außen "eingekauft"

Um die Probleme der Notarzt-Versorgung besser in den Griff zu kriegen, hat das KH fünf Assistenzärzte auf Fortbildung geschickt, um die Voraussetzungen zu erfüllen, künftig auch als Notärzte eingesetzt werden zu können. "Die Ausbildung kostet jeweils rund 4500 Euro, für die wir, obwohl wir nicht dazu verpflichtet sind, in Vorleistung treten", erklären Jax und Leyendecker. Zudem werden nun Notärzte von außen "eingekauft". Ein weiteres Problem hat das KH - ebenfalls aus eigener Initiative - angepackt: die Notarzteinsatzpauschale. Diese war mit rund 90 Euro seit fast 15 Jahren unverändert geblieben und zur Kostendeckung längst nicht mehr ausreichend. Das KH Daun zahlt nun 300 Euro für einen 24-Stunden-Dienst am Wochenende und 200 Euro für einen Dienst unter der Woche. "Das mag viel klingen, aber für die Ärzte bleibt unter dem Strich nicht viel übrig", schränkt Jax ein. Sein Fazit des in den vergangenen Wochen Erreichten: "Die 100-prozentige Dienstversorgung wird angestrebt, und wir sind mittlerweile nah dran." Große Freude kommt bei den KH-Verantwortlichen allerdings nicht auf, denn sie fühlen sich "von der Politik und den Kostenträgern hängengelassen. Wir haben einiges auf den Weg gebracht, und das auf eigenes Risiko. Wir hoffen auf mehr Unterstützung als bisher". In der jüngsten Kreistagssitzung hatten Jax und Rettungsdienst-GmbH-Geschäftsführer Hommelsen die Situation geschildert, nachdem die CDU das Thema auf die Tagesordnung gebracht hatte. Er sagte, es wäre "eine nette Geste", wenn sich der Kreis an den Kosten, die das KH vorstrecke, beteilige. ADD prüft, ob Kreis sich finanziell beteiligen darf

Vor diesem Hintergrund wurde vereinbart, dass die Kreisverwaltung einen Prüfantrag an die für sie zuständige Kommunalaufsicht, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, schickt, um klären zu lassen, ob es zulässig ist, wenn der Kreis sich an den Notarzt-Kosten beteiligen würde. Eine Antwort soll zur Beratung des Kreishaushalts-Haushalts 2008 im Dezember vorliegen, da sich eine mögliche Beteiligung erst im nächsten Jahr auswirken wird.

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