Verzogene Flügel, poröse Dichtungen

Manches am Gebäude der Kreisverwaltung ist in die Jahre gekommen. Deshalb werden in dem 1966/1967 gebauten Gebäude zurzeit die Plattenheizkörper erneuert, neue Steige- und Heizkörperanschlussleitungen, Elektroleitungen und die Alu-Fenster erneuert. Rund 870 000 Euro kostet die Sanierung, die bis Mitte September andauern soll.

 Noch bis Mitte September diesen Jahres werden Teile des Gebäudes der Kreisverwaltung Vulkaneifel saniert. TV-Foto: Helmut Gassen

Noch bis Mitte September diesen Jahres werden Teile des Gebäudes der Kreisverwaltung Vulkaneifel saniert. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Wer momentan die Kreisverwaltung des Landkreises Vulkaneifel besucht, muss sich auf bauliche Behinderungen gefasst machen, denn das Dauner Kreishaus wird teilweise saniert. Das Gebäude wurde in den Jahren 1966 und 1967 gebaut. 1987 erfolgte eine Erweiterung jeweils an der West- und Ostseite mit der heutigen KFZ-Zulassung und den Sitzungsräumen.Die Ausführung der Fassaden erfolgte Mitte der 70er-Jahre in der damals üblichen Bauweise - eine nach heutigen Verhältnissen vollkommen unzureichende Wärmedämmung. Damals wurden Aluminiumfenster mit durchgängigen Profilen ohne jegliche Dichtung eingebaut. Die Fenster wurden als Drehfenster konzipiert, dadurch ist auch keine optimale Lüftung gewährleistet.

Sonnenschutz ja, Hitzeschutz nein

Der Verschlussmechanismus ist mittlerweile bei über der Hälfte der Fenster defekt. Ein Teil der Flügel hat sich im Laufe der Jahre so verzogen, dass man zwischen Flügel und Rahmen hindurchschauen kann. An die Fensterflügel ist innen ein dunkler Sonnenschutz angebracht. Da dieser sich bei Sonneneinstrahlung sehr stark aufheizt, wirkt er wie eine Wärmeplatte. Zwar wird die Sonneneinstrahlung verhindert, die Räume heizen sich jedoch stark auf. Auch die Verbindungsteile zwischen den Fenstern bestehen aus vollkommen ungedämmten Aluminiumelementen, die einen ungehinderten Wärmefluss zulassen.

Die aktuell vorgesehene Sanierung bleibt auf die in den Jahren 1966/67 errichteten Teile der West- und Ostfassade beschränkt. Die Sanierung umfasst den Einbau von insgesamt 128 Aluminiumfenstern und die Erneuerung der Heizkörper einschließlich des Rohrleitungsnetzes. Die vorhandenen Fenster sollen durch neue Aluminiumfenster mit Trennprofilen als Dreh-Kipp-Elemente und unter Erfüllung der geforderten Wärmedämmwerte ersetzt werden. Als Sonnenschutz sollen außen liegende elektrisch gesteuerte Alu-Flachlammellen montiert werden.

Die Bauarbeiten wurden am 29. Juni begonnen und werden voraussichtlich bis Mitte September andauern. Die geschätzten Baukosten werden rund 870 000 Euro betragen.

Die Fassade zwischen den Fensterbändern des Erdgeschosses sowie des 1. und 2. Obergeschosses, die als vorgehängte Schieferfassade ausgebildet ist, ist zwar von der Wärmedämmung in Ordnung. Anhand einer im Jahre 2001 erstellten Wärmethermografie konnte jedoch festgestellt werden, dass die Abdichtung der Fugen zum Teil nicht mehr vorhanden und die noch vorhandene Abdichtung porös und schadhaft ist. Die komplette Fugenabdichtung wird daher erneuert.

Die Fassade im dritten Obergeschoss wurde als Aluminium-Fassade ausgebildet. Die Wärmethermografie hat gezeigt, dass die Fassade eine sehr schlechte Wärmedämmung hat und daher in diesem Bereich hohe Wärmeverluste bestehen. Dieser Teil der Fassadenverkleidung soll vollständig entfernt werden und durch eine Zink-Stehfalz-Fassade, ähnlich wie bei den beiden Anbauten, ersetzt werden.

Als weiterer wichtiger Sanierungspunkt steht die überfällige Erneuerung der Heizkörper und des Rohrleitungsnetzes im alten Gebäudeteil an. Der weitaus größte Teil der Heizungsanlage stammt noch aus den Jahren 1966/67. An den Heizkörpern in den Büros gab es keine Thermostat-Ventile, was eine Regulierung der Wärmeleistung unmöglich machte. Die neuen Heizkörper sind als Plattenheizkörper vorgesehen und werden mit Thermostat-Ventilen mit Voreinstellung ausgerüstet. So ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage und die Raumtemperaturregelung möglich.

Bei den nicht gedämmten und geschützten Anschlussleitungen zu den Heizkörpern aus Stahl und den Steigeleitungen ist die Korrosion so weit fortgeschritten, dass in den letzten Jahren immer häufiger Leckagen im Rohrsystem kostenaufwändig beseitigt werden mussten.

Wegen der Renovierungen machen viele Mitarbeiter derzeit Urlaub. Pressesprecherin Diane Lorig beteuert: "Die Verwaltung ist sehr darum bemüht, den Dienstbetrieb trotzdem möglichst ungehindert weiterlaufen zu lassen."

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