Viele Ideen, aber wenig Geld

DAUN. Viel Kritik und zahlreiche Vorschläge für eine attraktivere Stadt: Junge Raumplaner haben sich des Erscheinungsbilds der Stadt Daun angenommen.

Daun habe wegen seiner komplizierten Topografie nicht die besten Voraussetzungen, eine attraktive Innenstadt zu gestalten, bedauern die Studenten eines Forschungspraktikums der Uni Trier gleich zu Beginn ihrer Auseinandersetzung mit den Vorzügen und Nachteilen der Kreisstadt. An konkreten Vorschlägen, das "Mauerblümchen" dennoch zu einer ansehnlichen Schönheit zu machen, mangelt es in der Untersuchung trotzdem nicht: breitere Fußgängerwege vor allem in der Burgfriedstraße, eine geöffnete und mit künstlerischen Details geschmückte Passage am Kaufhaus Meyer, regionale Baumaterialien und Begrünung am Hotel Stadt Daun, ebenfalls mehr Grün und Sitzgelegenheiten vor dem Forum, Kinderspielplatz und Fernrohr auf dem Gelände vor dem Schlosshotel, neu gestaltete Auslagen in den Geschäften mit romantischen gusseisernen Schildern und Ortseingänge mit Informationstafeln als Willkommensgruß und Parkmöglichkeiten. Doch was halten die potenziell Betroffenen davon? Beim Kaufhaus Meyer sieht man zwar, dass eine Öffnung der Passage mit Auslagen im Grunde eine positive Angelegenheit wäre, schließlich wurde sie vor dreißig Jahren mit Absicht erbaut, doch die Sperrung des Aufgangs kam nicht von ungefähr: "Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Dreck von Passanten hinterlassen wurde", lautet die bedauernde Auskunft, warum der derzeitige Zustand vermutlich von Dauer sein wird. Zudem habe es durch Jugendliche, die die Stufen im beherzten Sprung überwinden wollten, Verletzungsfälle gegeben. Wenn es in Kooperation mit der Stadt eine Möglichkeit geben sollte, versicherungsrechtlich und in punkto Instandhaltung eine Lösung zur erneuten Öffnung der Passage zu finden, wäre Inhaber Reineke dazu bereit. Zumeist jedoch hängt es nicht am Vandalismus von Einwohnern, die mit einer schön gestalteten Stadt offenbar wenig im Sinn haben, sondern an den Finanzen, dass gut gemeinte Ideen nicht Wirklichkeit werden. Entscheidungen bis September

"Wir würden einen Aussichtspunkt hier oben begrüßen", ist Petra Probst vom Schlosshotel offen für Neues, aber: "Das Gelände gehört der Stadt, und wir selbst würden kein Geld investieren." Gegen einen Kinderspielplatz auf dem Burgberg hat sie trotz Ruhe suchender Kundschaft nichts. "Aber für wen soll der Spielplatz da sein?" fragt sie, denn ein Kind verirre sich kaum auf den Berg und die Gäste des Hotels kämen in der Regel ohne Sprösslinge. Wenn jemand "einen Sack Geld vorbeibringt", ist auch Markus Theisen vom Hotel Stadt Daun "zu allem bereit", was die Optik seiner Immobilie verschönert. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen ist im Hinblick auf öffentliche Gelder, die für die Umsetzung der Stadtgestaltungsmaßnahmen notwendig sind, optimistisch: "Was die geforderten Infotafeln angeht und die Haltemöglichkeiten an den Stadteinfahrten, wurden gerade die entsprechenden Arbeitskreise konstituiert. Ich gehe davon aus, dass die Entscheidungen bis September getroffen sind, so dass die Mittel in den Haushalt 2004 eingestellt werden können." Denn es geht voran: An allen Ortseingängen sind mögliche Haltebuchten und Standorte für die Tafeln ausgeguckt worden. Auch die Anregung, den Platz vor dem Forum etwas bürgerfreundlicher zu gestalten, wurde aufgenommen: Neben dem Bacchus wird es eine Sitzbank geben. Dass es an Grün in der Stadt mangele, kann Jenssen jedoch nicht nachvollziehen: "Da ist uns kein Defizit bekannt." Ein Defizit habe es hingegen in Sachen Beleuchtung gegeben, und da will die Stadt als Vorreiter ein gutes Beispiel für die Geschäftsleute geben. So könnten sie bespielsweise die Schaufenster einladender präsentieren. So wird bald abends das Viadukt in hellem Glanz erstrahlen. Ein Energieversorger hat laut Jenssen die Leitungen für die Beleuchtung des Dauner Wahrzeichens gelegt, der Auftrag ist vergeben und eine Bank hat das als Sponsor möglich gemacht. Wie kann das Erscheinungsbild der Stadt verbessert werden? Ihre Meinung ist gefragt! Füllen Sie den Coupon aus. Schneiden Sie ihn aus und schicken Sie ihn bis zum 11. August an uns zurück. Sie können den Coupon auch in den TV -Pressecentern in Daun und Gerolstein abgeben. Jeder Coupon, der uns fristgerecht erreicht, kommt in die große Verlosung eines Fahrrads, einer Kamera und mehrerer Lucky-Maskottchen am Ende der Serie.

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