Villa muss weichen

GEROLSTEIN/DAUN. Der Kreistag hat der Erweiterung der Berufsbildenden Schule am Standort Gerolstein zugestimmt. Die reinen Baukosten für das geplante Gebäude werden auf 2,15 Millionen Euro beziffert.

Die akute Raumnot der Berufsbildenden Schule (BBS) am Standort Gerolstein ist schon seit Jahren ein Problem. Zehn Klassen- und zehn Fachräume zusätzlich wurden auch von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier als notwendig gesehen. Sie hatte den Investitionsbedarf anerkannt. Klar ist aber auch, dass vor dem Hintergrund der chronisch leeren Kassen des Kreises, der BBS-Schulträger ist, nur das "unabweisbar Nötige" gemacht werden kann.Die Überlegungen, mehr Unterricht an den Standort Daun zu verlagern, sind vom Tisch. Laut Kreisverwaltung haben Vertreter der ADD und BBS-Schulleiter Heinz Brauns erklärt, dass der Standort Daun nach "schulpädagogischen Gesichtspunkten" so weit wie möglich ausgelastet sei. Eine Verlagerung von Bildungsgängen von Gerolstein nach Daun sei deshalb nicht möglich.Das von SPD-Kreistagsmitglied und Gerolsteiner Stadtbürgermeister Georg Linnerth so bezeichnete "Minimum" der Planung wurde in der jüngsten Sitzung des Kreistags vorgestellt. Danach ist ein Erweiterungsbau mit sechs bis acht Klassenräume sowie KFZ-Fachräume vorgesehen. Das zusätzliche Gebäude soll dort entstehen, wo derzeit noch die so genannte Direktorenvilla steht. Die Bauabteilung des Kreises hat die reinen Baukosten auf rund 2,15 Millionen Euro beziffert. Die ADD hat signalisiert, auf die Kosten einen 60-prozentigen Zuschuss zu gewähren. Eine verbindliche Aussage über die Höhe der Förderung gibt es allerdings noch nicht, deshalb steht die Zustimmung des Kreistags auch unter "Maßgabe der Bewilligung einer entsprechend hohen Landesförderung".CDU-Fraktionschef Herbert Schneiders kritisierte, dass die Verwaltung nur die reinen Baukosten angegeben hatte. Schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigten, dass diese Angaben in aller Regel nicht ausreichten und am Ende eine weit höhere Rechnung präsentiert worden sei.Die Bauabteilungs-Mitarbeiter erklärten, über die 2,15 Millionen Euro hinaus seien weiter etwa 600 000 Euro erforderlich beispielsweise für die Planung, neue Parkplätze, eine neue Rettungstreppe und auch ein Aufzug, um das neue Gebäude behindertengerecht nutzen zu können. Einige dieser Vorhaben hätten aber auch ohne Erweiterungsbau realisiert werden müssen.Bei Bedarf kann aufgestockt werden

Uli Meyer (Bündnis 90/Grüne) forderte, das Geld in die Sanierung der vorhandenen Schulen zu investieren und die demnächst frei werdenden Räume des Dauner Förderzentrums voll zu nutzen.Herbert Schneiders erwiderte, die Erweiterung in Gerolstein sei nötig auch ohne die zusätzlichen Räume in Daun. Diese Haltung unterstrich auch Georg Linnerth, der auch darauf hinwies, dass der Erweiterungsbau mit der Option geplant werde, dass das Gebäude später bei Bedarf aufgestockt werden könne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort