Violinen zwitschern vor einzigartiger Kulisse

DAUN-GEMÜNDEN. Vor einzigartiger Naturkulisse des bewaldeten Kraters um das Gemündener Maar lauschten die Zuhörer dem zweiten Konzert der Reihe "Klassik auf dem Vulkan". Die Musikerinnen des Ensembles Camerata Diana der Stiftung Villa Musica sorgten gemein-sam mit Solist Ulf Hoelscher für musikalischen Hochgenuss in den Abendstunden.

Einen passenderen Ort für die Aufführung der Konzerte eins bis vier aus Antonio Vivaldis op. 8, bekannt als "Die vier Jahreszeiten", hätten das Veranstaltungs-Team um Thomas Räthlein und Ingrid Wesseler kaum auswählen können. Während im ersten Konzert Violinen Vogelgezwitscher nachahmen und später das gesamte Streichorchester plätschernde Quellen klingen lässt, huscht über die Liegewiese ein Eichhörnchen, Fische springen im Abendlicht aus dem Maarwasser. Bereits vor der Pause applaudierte das begeisterte Publikum so lange, bis Ulf Hoelscher und das Damenorchester als Zugabe das Presto aus dem Konzert "Der Sommer" wiederholten. Wer zu Beginn der zweiten Hälfte des Konzertabends seine kulinarischen Kleinigkeiten noch nicht aufgegessen hatte, konnte Wolfgang Amadeus Mozarts Violinkonzert in D-Dur, ganz wie zu Lebzeit des Komponisten, als Tischmusik genießen. Die Zuhörer waren nicht nur von der verzauberten Stimmung mit Schwimmkerzen, Fackeln und Mini-Feuerwerk beeindruckt. Auch auf Grund der Leistung des Ensembles forderten sie am Ende des Violinkonzertes eine weitere Zu-gabe ein. Ulf Hoelscher, der zu den bedeutendsten Geigern Deutschlands zählt, hat als Soloviolinist und Leiter der Camerata Diana mit dem beschriebenen Programm auch eine glänzende Konzertpremiere gefeiert. Das Kammerorchester, in dem Studentinnen von Ulf Hoelscher und ausgewählte Stipendiatinnen der Stiftung Villa Musica mitwirken, wurde im vergangenen Jahr für Aufnahmen des SWR-Fernsehens gegründet.260 verkaufte Karten beim zweiten Konzert

Mit 260 verkauften Karten hat auch das zweite Ereignis von "Klassik auf dem Vulkan" den erhofften Erfolg bestätigt, was auch die Ansicht eines 74-jährigen Konzertbesuchers aus Gerolstein belegt: "Ich hätte noch mehr Leute mitgebracht, hätte ich gewusst, was hier geboten wurde! Diese Veranstaltung werde ich auf jeden Fall weiterempfehlen!" Auch Ingrid Wesseler vom Forum Daun ist rundum zufrieden: "Ich denke, wir brauchen uns mit dem Konzept von Klassik auf dem Vulkan nicht zu verstecken. Wir wollten Kultur in Verbindung mit Natur präsentieren und das zu bezahlbarem Preis. Für die Gastronomen hat es sich auch gelohnt mitzumachen. Auf jeden Fall wäre das Projekt ohne die vielen Helfer von der Bundeswehr und unter den Kollegen nicht zu stemmen gewesen - denen gilt ein riesiges Dankeschön!" Dass es im nächsten Jahr weitere Konzerte dieser Art geben wird, davon ist Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen überzeugt: "Vielleicht kann man die Liegewiese noch stärker nutzen und Preisunterschiede einführen. Anfangs war ich der Ideen gegenüber ja etwas skeptisch, aber wir sind entschlos-sen, sie fortzuführen, nachdem wir so großen Zuspruch erhalten haben."

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