Visitenkarte der Vulkaneifel

BERLIN/DAUN. Eifeler Flair in der Berliner Luft: Mit einem "Landkreisabend" hat sich der Kreis Daun kurz vor der Umbenennung in Landkreis Vulkaneifel in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung präsentiert.

Ist der Landkreis Daun/Vulkaneifel wirklich so populär, dass auch bekannte Namen aus der Bundespolitik den Präsentationsabend in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin nicht verpassen wollen? So mag manch einer gedacht haben, als SPD-Ministerpräsidenten, Vizekanzler Franz Müntefering, Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und andere im Gebäude in der Nähe des Reichtags eintrafen. Allerdings wählten sie zielstrebig den Weg ins Untergeschoss, wo mit dem SPD-Bundesvorsitzenden Kurt Beck die Bundesrats-Sitzung am Tag darauf vorbereitet wurde. Unten Parteichef, oben Ministerpräsident: Bevor sich Beck in die "Niederungen" der Politik begeben hatte, verfolgte er als Hausherr der Landesvertretung das Programm, das der Kreis Daun für diesen Tag konzipiert hatte. Und weder Beck noch sonst ein Gast brauchte das Kommen zu bereuen, denn der Abend war sowohl kulinarisch als auch kulturell vom Feinsten. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Collegium Vocale, das längst kein Geheimtipp aus der Eifel mehr ist, sondern bundesweit einen Namen hat. Fehlen durfte an einem solchen Tag natürlich auch nicht der Mann, der durch seine Bücher der Eifel einen Bekanntheitsgrad verschafft hat, den normale Werbekampagnen wohl kaum geschafft hätten: Jacques Berndorf alias Michael Preute.Gelungener Auftritt von Berndorf und Kramp

Gemeinsam mit seinem Autorenkollegen und Freund Ralf Kramp schrieb Preute eigens für diesen Anlass einen Briefwechsel zwischen einem Berliner Jungen und seinem Onkel in der Eifel. "Diese Geschichte und die Art des Vortrags war sicherlich der Höhepunkt des Abends", bilanzierte Landrat Heinz Onnertz. Während andere feierten, musste einer schwer arbeiten: Künstler Christof Breidenich, der in seiner speziellen Technik des Pixel-Paintings ein überdimensionales Bild malte. Dieses bestand aus vielen Einzelteilen, die als Gastgeschenke fürs Publikum dienten. Allen Kreisen des Landes steht die Möglichkeit offen, sich in der Bundeshauptstadt zu präsentieren. Positiver Nebeneffekt für einen finanziell gebeutelten Kreis wie Daun: Den weitaus größten Teil der Kosten trägt das Land. Vor gut einem Jahr kam auch in Daun die Idee auf, diese Möglichkeit zu nutzen. Viel Vorarbeit war zu leisten, bevor feststand: Die Kreisverwaltungs-Spitze und auch Kreistagsmitglieder des Kreistags fahren Mitte Dezember nach Berlin. Der Termin war günstig gewählt, fand er doch unmittelbar vor der Umbenennung des Kreises am 1. Januar statt. Ministerpräsident Beck hatte zum Auftakt die Vulkaneifel als "kreative Gegend" bezeichnet, was unter anderem Berndorf und Kramp durch ihre Bücher unter Beweis stellten. Sie seien inspiriert durch die spezielle Landschaft der Vulkaneifel, in der Menschen lebten, die schon immer ihr Geschick in die eigenen Hände genommen hätten. Der Landstrich im Herzen Westeuropas könne das Standbein Tourismus durch die Namensänderung in "Landkreis Vulkaneifel" stärken. Auch deshalb habe die Landesregierung dem Antrag zugestimmt, sagte Beck. Landrat Onnertz ließ es sich in seiner Rede nicht nehmen, Bund und Land für die vor kurzem erfolgte Bereitstellung weiterer Mittel für den Weiterbau der A 1 zu danken. Er freue sich, dass in Berlin und Mainz die Bedeutung des Lückenschlusses für die Weiterentwicklung der Eifel erkannt werde. Führung durch die Abgeordneten

Für den Landrat war der Abend in Berlin ein "voller Erfolg" für den Kreis. Das Land habe durch die Übernahme des Löwenanteils der Kosten unter Beweis gestellt, dass der kleinste rheinland-pfälzische Kreis in Mainz nach seiner Wichtigkeit, nicht nach seiner Größe behandelt werde. Ein Dank gelte auch den Mitarbeitern der Kreisverwaltung und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises für die Organisation des Landkreisabends. Onnertz dankte auch den Bundestagsabgeordneten Peter Rauen (CDU) und Edmund Geisen (FDP), die Besuche in Reichstag und Bundeskanzleramt ermöglicht hätten und auch selbst die Besucher aus der Eifel durch die Abgeordneten-Gebäude geführt hatten.

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